Manche Affären sind lächerlich. Manche legen offen, was ist. Manche legen auch Abgründe offen. Und manchmal kompilieren sie sich zu der Dreifaltigkeit einer verhängnisvollen Affäre.

Der Beidl-Sager des Herrn Zanger vor laufender Kamera im Nationalrat führt gut vor, was passiert, wenn man dem Amt, dem Ort und deren Bedeutung nicht gewachsen ist. Leider wurde der Beidl zuerst vom Nationalratspräsidenten überhört und kurze Zeit später vom Verursacher auch noch verleugnet – noch ehe der Hahn drei Mal krähte.

Es ist ja nicht so, dass die Freiheitlichen nicht schon viel Übung im Zusammenkehren solcher Scherben hätten, es gab bereits reichlich Testgelände dafür. Manchmal sind sie mehr, manchmal weniger erfinderisch.

Unmittelbar nach dem skandalösen öffentlichen Zutagedrängen des Beidls wurde also schon um Schadensbegrenzung gerungen. Ein Seidl sei gemeint gewesen und damit eigentlich nur eine freundlich angebotene Friedenspfeife.

Diese unsägliche Schwerhörigkeit aller anderen führt einfach immer wieder zu bedauerlichen Missverständnissen, vor einiger Zeit zu der sogenannten Hump-Dump-Affäre. Und dies wiederum illustriert nun deutlich, wie sehr das Niveau in der Politik inzwischen gesunken ist!

Das Beidl-Gate ist einfach ein Hump-Dump auf niedrigerer Ebene. Quasi unter der Gürtellinie. (rab, 1.4.2019)