Gregor Stuhlpfarrer und Robert Wiesner warten noch immer auf einen Sendeplatz für ihre Burschenschafter-Doku.

Foto: standard, fischer

Die Suche nach einem Sendeplatz kann ein schwieriges Unterfangen sein: Noch immer wartet die Burschenschafter-Doku von Gregor Stuhlpfarrer und Robert Wiesner auf ihre ORF-Premiere. Ursprünglich war der Film zum WKR-Ball im Jänner geplant. DER STANDARD berichtete im März nach einer Recherche der "Salzburger Nachrichten".

"Es findet sich leider kein Sendeplatz", bekam Sendungsmacher Wiesner erst jüngst wieder zur Antwort. Die Doku zeichnet unter anderem die Burschenschaftervergangenheit von Vizekanzler Heinz-Christian Strache nach.

"Es gibt derzeit niemanden wie den früheren Hauptabteilungsleiter Gerhard Klein, der das journalistisch Sinnvolle verantworten will und durchsetzen kann", sagt Wiesner.

Der ORF hält an seinem Statement fest, wonach die Doku gesendet werde, über den Sendetermin aber würden, "wie sonst auch, weder Redakteure noch externe Gestalter entscheiden".

"Männer, Macht und Mensuren" im Programmheft

An "Männer, Macht und Mensuren", so der Titel des Films, arbeiten Stuhlpfarrer und Wiesner seit Mai 2018. Acht Ausgaben von "Menschen und Mächte" weist das Programmheft 2019 des ORF aus, darunter auch jene über die Burschenschaften.

Der Film erklärt Herkunft und Ideologie von katholischen CV-Verbindungen und nationalen Burschenschaften. Stuhlpfarrer und Wiesner porträtieren einzelne Organisationen und ihre Bedeutung in der österreichischen Wertewelt.

Zurückverfolgt wird etwa, wie der jüngste Aufstieg der Burschenschaften mit dem Bruch in der FPÖ und der Trennung zwischen Jörg Haider und Heinz-Christian Strache zusammenhängt. Wiesner beobachtet in der Szene einen "Einfluss der Verbindungen, der nicht zu unterschätzen ist". In der Doku ist auch das Foto eines Mitglieds der Burschenschaft Olympia zu sehen, das heute politisch tätig ist. Der ORF verneint Druck vonseiten der Politik. (prie, 5.4.2019)