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Shoppen im Internat ist beliebt. Dennoch bezahlen die meisten Österreicher ihre Einkäufe noch via Rechnung. Mit der neuen Debit Mastercard soll Internetshopping einfacher werden.Das Geld wird dann gleich vom Konto abgezogen.

Foto: dpa / Jens Büttner

Wien – Die allseits bekannte Bankomatkarte (auch Maestrokarte genannt) heißt europaweit künftig Debitkarte. Das nimmt die Erste Bank nun zum Anlass, mehrere Services in einer Karte zu fusionieren. Die Debit-Mastercard wird ab Montag ausgegeben und hat neben den üblichen Funktionen wie Bargeldbehebung, Kontoauszüge und Bezahlung im Shop ein Zusatzfeature, damit die Karte auch internettauglich ist.

16-stelliger Zifferncode

Damit die Karte im Internet verwendet werden kann, ist auf der Vorderseite eine 16-stellige Nummer angegeben. Mit dieser kann im Internet überall dort, wo bisher schon mit einer Mastercard bezahlt werden konnte, eingekauft werden. Das Prinzip ist ähnlich einer Kreditkarte, aber bei der neuen Debitkarte erfolgt die Abbuchung des Betrags vom Konto – so wie es auch bei der bisherigen Bankomatkarte sofort erfolgt ist. Bei der Kreditkarte werden die Beträge ja gesammelt und mit einer Monatsrechnung zu einem späteren Zeitpunkt abgebucht.

"Einerseits ist die Kombination aus online einkaufen und sofort bezahlen wie an der Supermarktkassa neu", sagt Ertan Piskin, Leiter des Kartengeschäfts in der Erste Bank. "Andererseits hat man als Inhaber der Debit-Mastercard weltweit doppelt so viele Akzeptanzstellen wie bisher. Das ist besonders im Urlaub und auf Reisen eine große Erleichterung." Die neue Debit-Mastercard kann auch in Wallets eingebunden werden – damit ist auch ein kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone möglich.

Maestro ist Geschichte

Bei der Erste Bank werden ab sofort nur noch die neuen Karten ausgegeben. Maestro ist Geschichte, teilt die Bank in einer Aussendung mit. Jeder, der eine Maestrokarte besitzt, kann diese aber auch weiterhin nutzen und bekommt automatisch im Zuge eines Kartentauschs die Debit-Mastercard. Bis zum Jahresende werden rund 1,4 Millionen Karten regulär ausgetauscht werden. Bis Ende 2020 soll der Wechsel in der Sparkassengruppe abgeschlossen sein. Dann werden rund 2,4 Millionen neue Debitkarten am Markt sein. "Wer die neue Debit-Mastercard vorher schon haben möchte, kann sie in der Erste Bank kostenlos austauschen lassen", sagt Piskin.

Für die Kunden, die ihre Bankomatkarte nur wie bisher nutzen möchten, ändert sich nichts. "Der persönliche PIN, Kontokonditionen und Kartenlimits bleiben unverändert, nur bietet die neue Debitkarte in Zukunft einige praktische Extras", heißt es aus der Bank.

Wie rasch die anderen Banken bei dieser neuen Generation der Karten nachziehen, ist noch offen. Aus der Bank Austria etwa heißt es, dass man aktuell weiterhin auf die bewährten Maestro-Debitkarten setzt. "Wir verfolgen die Entwicklung aber aufmerksam", teilt ein Sprecher der Bank mit.

Immer öfter wird online geshoppt

Der Kartenanbieter Mastercard reagiert mit der neuen Karte auch auf die zunehmende Bedeutung des Onlinehandels. Laut einer Studie der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich kaufen bereits 62 Prozent der heimischen Konsumenten im Alter zwischen 16 und 74 Jahren im Internet ein. Geschätzte 4,1 Millionen heimische Onlineshopper geben dabei rund sieben Milliarden Euro aus. Damit hat sich die Zahl derjenigen, die das Internet zum Einkaufen nutzen, innerhalb von zehn Jahren verdoppelt, das Umsatzvolumen vervielfacht. Bezahlt wird beim Onlineshopping sehr oft aber noch traditionell – nämlich per Rechnung. An zweiter Stelle liegt die Bezahlung mit der Kreditkarte – sofern das als Möglichkeit angeboten wird. "Mit der neuen Debitkarte schließen wir eine Lücke", heißt es aus der Erste Bank. Das Geld wird, wie etwa bei Einkäufen im Supermarkt, sofort vom Konto abgebucht.

Aber auch im stationären Handel müssen die Mitarbeiter auf das neue Bezahlsystem vorbereitet werden. "Die Mitarbeiter müssen wissen, dass es sich bei der neuen Karte trotzdem um eine Bankomatkarte handelt, auch wenn das Mastercard-Logo abgebildet ist", sagt Christian Rau, Country Manager Mastercard Austria. Die klassische Mastercard-Kreditkarte wird es weiterhin geben. (bpf, 8.4.2019)