Chronischer Husten kann unterschiedliche Ursachen haben. Wenn er länger andauert, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

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Jeder hatte ihn schon einmal: akuten Husten. Meist tritt er als Symptom einer Erkältung oder eines grippalen Infekts auf und bessert sich nach zwei Wochen von selbst. "Sofern keine schwerwiegenden Symptome wie Bluthusten, Atemnot oder hohes Fieber vorliegen, sind in der Regel keine weiteren Untersuchungen notwendig", sagt der Lungenfacharzt Peter Kardos von der Klinik Maingau in Frankfurt am Main.

Manchmal kann aber der Erkältungshusten auch drei bis acht Wochen anhalten, dann handelt es sich um einen so genannten subakuten Husten, verursacht durch eine Keuchhusteninfektion. Bei normalem, erkältungsbedingtem Husten empfiehlt Kardos verschiedene Medikamente. Reine Schleimlöser helfen nur in den ersten zwei bis drei Tagen. Einige pflanzliche Medikamente konnten zeigen, dass sie die Dauer und Intensität des häufig nachfolgenden trockenen Hustens lindern. Gurgellösungen, Lutschtabletten und Hustenbonbons wirken symptomatisch, indem sie die Hustenrezeptoren im Rachen "umhüllen" und dadurch kurzfristig vor einer Reizung schützen.

Vor allem rät Kardos aber zur Geduld: "Husten ist ein nützlicher Abwehrmechanismus unseres Körpers, der alles hinausbefördert, was nicht in die Atemwege gehört. Ist die dem Erkältungsinfekt zugrunde liegende Infektion abgeklungen, verschwindet der Husten auch wieder. Da es sich meist um virale Infekte handelt, helfen leider keine Antibiotika".

Sodbrennen kann chronischen Husten verursachen

Hält der Husten jedoch acht Wochen oder länger an, sollte die Ursache in weiteren Untersuchungen abgeklärt werden, rät Kardos: "Mithilfe von Lungenfunktionstests und Röntgenaufnahmen können ernsthafte Erkrankungen wie ein Tumor oder eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) erkannt beziehungsweise ausgeschlossen werden." Manchmal liegt die Ursache für den Husten in einem überempfindlichen Hustenreflex. Dann lösen auch schwache Reize den Husten aus. Das kann passieren, wenn die oberen Atemwege gereizt werden, zum Beispiel durch eine Entzündung der Nase und der Nebenhöhlen.

"Diese soll gemeinsam mit dem Hals-Nasen-Ohrenarzt festgestellt und behandelt werden", empfiehlt Kardos. Auch Sodbrennen kann Husten auslösen: Der aufsteigende Magensaft kann auch chronischen Husten verursachen – aber nur dann, wenn der Hustenreflex überempfindlich ist. Während das Sodbrennen selbst mit Medikamenten gut behandelt werden kann, bleibt der Husten häufig bestehen. "Neue Medikamente, die die Empfindlichkeit des Hustenreflexes über längere Zeit hemmen, sind in der Entwicklung", sagt der Lungenfacharzt. "Die klinischen Tests sind aber noch nicht abgeschlossen." (red, 9.4.2019)