Zuerst gemobbt, jetzt ausgezeichnet: "Trash Girl" Nadia Sparks.

Foto: points of light

London – Eigentlich wollte Nadia Sparks nur ihren Heimatort Greenwich im Osten Englands ein bisschen sauberer machen. Sie war entsetzt von dem Müll, den sie auf ihrem Schulweg sah. Die 13-jährige begann deshalb, den Abfall auf ihrem Nachhauseweg aufzusammeln – 3.000 Liter, das sind ca. 50 große Müllsäcke, kamen bis dato zusammen.

Von ihren Mitschülern wurde sie gemobbt – sie hänselten Nadia als "Trash Girl" (Müllmädchen). Sie machte den Namen zur Marke und gründete eine Online-Gruppe, die inzwischen auf 4.000 Menschen angewachsen ist. Auch die Umweltschutzorganisationen Greenpeace, WWF und Keep Britain Tidy wurde auf Nadia Sparks aufmerksam. Von ihrer Schule wurde sie dabei nicht unterstützt, laut "Eastern Daily Press" soll sogar der Direktor dem Mädchen geraten haben, lieber mit dem Müllsammeln aufzuhören.

May: "Positive Botschaft"

Für ihr Engagement wurde die Schülerin am Freitag von der britischen Premierministerin Theresa May mit dem Points of Light Award ausgezeichnet. "Du sendest eine positive Botschaft aus, nämlich dass wir alle die Verantwortung für unsere Umgebung übernehmen und sehr stolz auf den Unterschied sein sollten, den dies bewirkt", schrieb May in einem Brief an das Mädchen.

Nadia zeigte "überrascht und dankbar" über den Preis. "Ich hoffe, dass uns das zeigt, wie wichtig es für uns alles ist, zusammenzuarbeiten, um unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen", sagte die 13-jährige. Sie wünsche sich, dass jeder Mensch täglich drei Stücke Müll aufhebt. (red, 12.4.2019)