Michael Ludwig beim Mai-Aufmarsch im Vorjahr.

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Wien – Der Terminkalender der Wiener SPÖ ist in nächster Zeit ziemlich voll – finden doch die beiden wichtigsten Veranstaltungen unmittelbar hintereinander statt: Am 27. April steht der erste reguläre Parteitag seit der Wahl von Michael Ludwig zum Parteichef auf dem Programm. Wenige Tage später folgt der traditionelle Aufmarsch am 1. Mai – mit geänderter Redner-Choreografie bei der Abschlusskundgebung.

Der Parteitag ist hingegen der erste seit zwei Jahren, der wieder nach dem gewohnten Schema abläuft. Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Vorsitzenden bzw. des Präsidiums. Auch Anträge werden abgestimmt. Im Vorjahr gab es (im Jänner, Anm.) lediglich einen Sonderparteitag mit einem einzigen Tagesordnungspunkt: der Kür eines Nachfolgers für Langzeit-Vorsitzenden Michael Häupl. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig konnte sich damals gegen den geschäftsführenden roten Parlaments-Klubchef Andreas Schieder durchsetzen.

Brauner-Abschied

Nun muss sich nicht nur Ludwig der Wiederwahl stellen, sondern es wird – überhaupt zum ersten Mal seit dem Wechsel an der Spitze – auch das Präsidium neu gewählt. Ändern wird sich dieses auf jeden Fall. Denn da Ludwig als stellvertretender Vorsitzender fungierte, wird für ihn jemand nachrücken. Auch die frühere Stadträtin Renate Brauner hat bereits angekündigt, nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Brauner war auch Frauenvorsitzende der Wiener Roten. In dieser Funktion ist ihr zuletzt Gemeinderätin Marina Hanke gefolgt. Sie könnte somit auch in die Riege der Ludwig-Stellvertreter aufrücken – wobei die Wahlvorschläge von der Wiener SPÖ noch nicht verkündet wurden. 2017 wurden auch die Nationalratsabgeordnete Ruth Becher, die nunmehrige Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und – als Neuzugang – Gewerkschafter Christian Meidlinger ins Präsidium berufen.

Neue Frauenvorsitzende stellt sich vor

Nach kurzer Verschnaufpause treffen sich die Sozialdemokraten bereits am 1. Mai wieder. Im Sternmarsch werden an diesem Tag wie üblich die Delegationen aus den Bezirken zum Rathausplatz strömen, um dort der Schlusskundgebung beizuwohnen. Dort wird heuer – anders als bisher – der Chef höchstpersönlich den Reigen der Reden eröffnen. Nach Bürgermeister Ludwig darf die neue Frauenvorsitzende Marina Hanke erstmals von der Tribüne sprechen.

Anschließend wird Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl das Wort ergreifen – sowie der rote Spitzenkandidat für die EU-Wahl, Andreas Schieder. Als Abschlussrednerin fungiert die Bundesparteivorsitzende der SPÖ, Pamela Rendi-Wagner. Das Motto des heurigen Maiaufmarschs lautet: "Zusammen sind wir Wien. Zusammen sind wir Europa." In der Wiener SPÖ rechnet man mit einem erneuten Rekordbesuch, wie ein Sprecher der APA versicherte. Im Vorjahr sind laut SPÖ-Angaben rund 120.000 Teilnehmer dem Ruf der Partei gefolgt. (APA, 15.4.2019)