Die Zahl der renitenten Passagiere steigt – sagt zumindest die Europäische Behörde für Flugsicherheit.

Foto: APA/dpa/Boris Roessler

Wien – Null Toleranz gegenüber renitenten Passagieren: Mit dieser Stoßrichtung hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) vor wenigen Wochen eine Kampagne unter dem Motto Not on my Flight gestartet. Mit dem Vorstoß wollen die beteiligten Airlines "die Zahl der aufsässigen Passagiere reduzieren", wie am Montag der ungarische Billigflieger Wizz Air in einer Aussendung kundtut.

Geht es nach der EASA, besteht Handlungsbedarf. Alle drei Stunden sei die Sicherheit eines Flugs innerhalb der EU durch rebellische Passagiere bedroht. Mindestens einmal pro Monat sei eine Airline gezwungen, aufgrund entsprechender Vorfälle eine Notlandung durchzuführen, warnt die Behörde. Dabei sei jede Form von Aggression – ob durch betrunkene Passagiere oder anders geartete Widrigkeiten – ein unnötiges Risiko.

Mehr Vorfälle

Wizz betont, dass die Zahl der Vorfälle auf Wizz-Air-Flügen aufgrund der strengen Regeln und der gut ausgebildeten Crew in den letzten Jahren konstant geblieben sei. Die Luftfahrtindustrie verzeichne allerdings für das Jahr 2018 eine Zunahme entsprechender Vorfälle um gut ein Drittel. Auffällige Passagiere seien zwar in der Minderzahl, so die EASA, allerdings hätte ihr Verhalten sowohl auf den reibungslosen Flugbetrieb als auch auf die Mitreisenden unverhältnismäßige Auswirkungen.

Trinken und Rauchen

Was unter "störendes Verhalten" fällt, fasst Wizz Air so zusammen: übermäßiges Trinken, der Konsum von Rauschmitteln, Rauchen in der Toilette, verbale oder körperliche Gewalt gegen die Crew oder Mitreisende sowie die Nichteinhaltung der Anweisungen der Besatzung.

Wie man dagegen vorgehen will? Die professionell geschulte Crew kümmere sich "gemäß ihrer intensiven und regelmäßigen Schulungen effektiv um ungestüme Passagiere". Zusatz: Wenn nötig, holt man auch die Polizei zu Hilfe – oder in den Worten des Billigfliegers: Man arbeite eng mit den lokalen Behörden zusammen. Mit an Bord der Kampagne sind zahlreiche Airlines wie Easyjet, Ryanair, Norwegian, KLM und andere. (red, 15.4.2019)