Auch der Vizechef des BVT kann aufatmen: das Verfahren gegen Wolfgang Zöhrer wurde nun eingestellt.

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Wien – In der BVT-Affäre hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ein weiteres Verfahren eingestellt – nämlich jenes gegen den früheren Vizechef des Verfassungsschutzes, Wolfgang Zöhrer. Gegen ihn war wegen Amtsmissbrauchs im Zusammenhang mit angeblich nicht gelöschten persönlichen Daten ermittelt worden. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren mit Schreiben vom 12. April beendet.

"Diese Einstellung aus tatsächlichen Gründen ist ein weiterer wichtiger Schritt, die irritierenden und teilweise rechtswidrigen Vorgänge rund um das BVT wieder in geordnete Bahnen zu lenken", sagte Zöhrers Anwalt Richard Soyer am Montag. Seinem Mandanten war vorgeworfen worden, seine Befugnisse als Referatsleiter missbraucht zu haben, indem er die Löschung personenbezogener Daten mutwillig unterlassen habe. Man habe jedoch das Gegenteil nachweisen können, sagte Soyer.

Nicht die erste Einstellung

Wegen ähnlicher Vorwürfe hatte die Staatsanwaltschaft auch gegen BVT-Direktor Peter Gridling ermittelt. Sein Verfahren wurde bereits am 2. November 2018 eingestellt.

Zöhrer hatte sich bald nach der türkis-blauen Regierungsbildung aus dem Verfassungsschutz verabschiedet und leitet aktuell das Zentrum für internationale Angelegenheiten in der Sicherheitsakademie des Innenministeriums.

Mit der Einstellung des Verfahrens gegen Zöhrer laufen noch Ermittlungen gegen vier Beschuldigte. Es geht dabei sowohl um den Verdacht des Amtsmissbrauchs als auch um Korruptionsdelikte. (APA, 15.4.2019)