Zauberer Paul Sommersguter lebt mit seiner Frau in Wien und im elterlichen Einfamilienhaus in Hartberg. Letzteres ist auch die Homebase seiner beiden Hasen Romeo und Julia, die in seinen Shows auftreten.

"Wir leben hauptsächlich in Wien, wo wir in der Donaustadt eine Eigentumswohnung haben. Die ist aber eher spartanisch eingerichtet. Erst im letzten Jahr haben wir Lampen montiert. Hier in Hartberg, im Haus meiner Eltern aus den 1980er-Jahren, haben wir im ersten Stock eine Wohneinheit mit rund 100 Quadratmetern. Hier ist es sehr ruhig, ideal zum Energietanken und Kopf freimachen und zum Ausprobieren neuer Kunststücke und Kreationen.

Bezaubernd: Show-Hase Romeo mit Zauberer Paul Sommersguter und Ehefrau Luciana.
Fotos: Lisi Specht

Und hier leben auch meine beiden Hasen Romeo und Julia, die in meinen Programmen auftreten. Genau deshalb handelt es sich auch um eine gewerbliche Tierhaltung. Das hat mir vor drei Jahren erhebliche Diskussionen mit der Tierschutz-Ombudsfrau des Landes beschert, es kam auch zu einem Verwaltungsverfahren am Landesgericht für Verwaltungssachen. Das war damals in der Karwoche auch für die Medien eine große Sache.

Jetzt darf ich sie hier halten, im Hasenstall und in der angrenzenden Garage, sie müssen aber zu zweit sein – das war eine der Auflagen. Einer fühlt sich sonst alleine. Für den Winter haben wir den Hasenstall jetzt auch thermisch saniert, also mit Styropor verkleidet. Das war keine Auflage der Behörden, das haben wir einfach so gemacht.

Fotos: Lisi Specht

Meine Frau Luciana putzt gerne und hasst kochen – bei mir ist es genau umgekehrt. Wir haben da eine sehr gute Aufteilung, eine wunderbare Kombination. So wie auch meine beiden Hasen. Sie fahren zu den Shows immer beide mit, sind ein Herz und eine Seele, haben aber sehr unterschiedliche Charaktere. Hase ist nicht gleich Hase. Romeo ist viel neugieriger und abenteuerlustiger als Julia. Ich brauche immer nur einen Hasen pro Show, deshalb nehme ich meistens den Romeo. Nur wenn ich mal zwei Shows an einem Tag machen muss, kommt auch die Julia zum Einsatz.

Fotos: Lisi Specht

Das Haus in Hartberg ist ideal, wenn ich für einen neuen Trick etwas bauen muss. Das geht in Wien nicht ganz so einfach; schneiden oder sägen, das geht in der Wohnung schlecht. Hier habe ich eine richtige Werkbank. Und ganz in der Nähe wohnt auch ein Freund, der mir bei größeren Bauarbeiten helfen kann. Jetzt werden mir aber auch hier langsam die Räumlichkeiten zu eng, weshalb das nächste größere Projekt ein Zubau neben der Garage wird. Die Bauweise ist noch offen, aber 50 oder 60 Quadratmeter – da lassen sich dann auch größere Bühnenauftritte gut proben.

Ich arbeite manchmal jahrelang an Zaubertricks, bis sie wirklich hundertprozentig funktionieren. An einem Trick mit einer Bierdose habe ich beispielsweise dreieinhalb Jahre lang gefeilt. Und in der Wiener Wohnung auch ausgiebig herumexperimentiert. Als meine Frau nach Hause kam, traf sie fast der Schlag, weil im Badezimmer alles braun und verdreckt war. Ich hatte mit verschiedenen Getränken experimentiert, einige Dosen waren explodiert.

Fotos: Lisi Specht

An der Hasen-Nummer haben wir auch drei Jahre lang gearbeitet, bis sie perfekt war. Romeo weiß dabei ganz genau, was er zu tun hat. Er macht das fantastisch und hat sich noch nie beschwert. Er weiß genau, wann er was machen muss, damit das Ganze nur ein paar Minuten dauert und es gleich danach ein Leckerli gibt.

Ein Wohntraum von uns, ja, das wäre eventuell noch ein Haus am Meer in Brasilien, der Heimat Lucianas. Aber nur für den Winter.

Fotos: Lisi Specht

Genau genommen haben wir in Brasilien aber auch schon ein Haus gebaut, nämlich eines für meine Schwiegermutter, im Jahr 2016. Ganz ohne Mischmaschine, und auch weitgehend ohne behördliche Querschüsse – eine lustige, interessante Erfahrung." (21.4.2019)