Warteschlange vor einer Tankstelle in Damaskus, 15. April 2019.

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Damaskus – Syriens Regierung rationiert wegen massiven Benzinmangels infolge von US-Sanktionen den Treibstoff in dem Bürgerkriegsland. Privatwagen erhielten 20 Liter in fünf Tagen, Taxis dieselbe Menge alle 48 Stunden, teilte am Montag das Ölministerium in Damaskus mit. Die Maßnahme gelte vorübergehend und diene einer gerechten Verteilung.

Bereits am Sonntag hatte die Regierung die Treibstoffration für staatliche Fahrzeuge um die Hälfte gekappt.

In den vergangenen Tagen hatten sich vor den Tankstellen in Syrien lange Schlangen gebildet. Autofahrer mussten teilweise stundenlang warten, um Treibstoff zu bekommen.

Syrien ist eng mit dem Iran verbunden und vom Öl des Verbündeten abhängig. Die USA haben Sanktionen gegen Teheran verhängt und versuchen zudem, Öllieferungen an die syrische Regierung zu unterbinden. So drohte Washington allen mit Strafen, die solche unterstützen. Syriens Regierung wirft Ägypten vor, wegen der US-Sanktionen seit sechs Monaten keine iranischen Tanker mehr durch den Suez-Kanal fahren zu lassen. Kairo weist das zurück.

Syriens vergleichsweise ohnehin geringen Ölvorkommen liegen vor allem im Osten und Nordosten des Bürgerkriegslandes und damit außerhalb der Kontrolle der Regierung. Diese Gebiete werden von den Kurden beherrscht, die mit den USA verbündet sind. (APA, dpa, 15.4.2019)