Innsbruck – Die Innsbrucker SPÖ steht vor einem personellen Umbruch an der Spitze. Der 26-jährige Gemeinderat Benjamin Plach stellt sich bei einem Stadtparteitag am 4. Mai als einziger Kandidat der Wahl zum Parteivorsitzenden, erklärte Landesparteichef Georg Dornauer am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Plach soll die Nachfolge von Helmut Buchacher antreten, der nach der schweren Wahlniederlage der SPÖ bei der Gemeinderatswahl im vergangenen Jahr seinen Rückzug von der Parteispitze angekündigt hatte. Dornauer bezeichnete Plach als "langfristige Lösung" an der Spitze der Stadtpartei. Diese habe man gemeinsam mit der Innsbrucker SPÖ erarbeitet.

Ursprünglich Stadträtin Mayr im Gespräch

Ursprünglich war Stadträtin Elisabeth Mayr als Favoritin auf den Chefposten gehandelt worden. Auch Dornauer sprach davon, dass eine "Personalunion" aus Stadträtin und Parteivorsitzende "Charme" gehabt hätte. Auf die Frage, ob es sich nunmehr um eine Kompromisslösung zwischen Tiroler SPÖ und Stadtpartei handelt, meinte Dornauer: "Es ist die beste Lösung". Plach werde sich vor allem um die gemeinderatspolitische Arbeit kümmern, während Mayr als Stadträtin weiter als "Gesicht nach außen" fungieren werde. "Das ist ein spannendes, doppeltes Spiel", so der Tiroler SPÖ-Chef. Die Innsbrucker SPÖ verfüge nun jedenfalls über ein "junges, dynamisches Team".

Mayr meinte, dass sich die Stadtpartei als Team begreife. "Gemeinsam werden wir ein breites Profil entwickeln". Die nunmehrige Lösung sei jedenfalls nach intensiven Beratungen seit Dezember zustande gekommen.

Mitgliedergewinnung

Plach selbst will den Hauptfokus in den kommenden Jahren auf die "Stärkung der internen Strukturen" legen. Zudem wolle er sich um "Mitgliedergewinnung" bemühen und die "soziale Frage" in den Mittelpunkt der Politik der Innsbrucker SPÖ stellen, kündigte der Jusstudent an.

In der Frage der Spitzenkandidatur bei der Gemeinderatswahl im Jahr 2024 ließ Dornauer indes eine Präferenz für Mayr durchklingen. Es werde darum gehen, dass jemand mit "exekutiver Funktion" dann auch "gepusht" werde, so der Landesparteichef. Mayr selbst meinte, in puncto Spitzenkandidatur noch genügend Zeit zu haben, bis eine Entscheidung anstehe.

Die Innsbrucker SPÖ war bei der Gemeinderatswahl 2018 mit 10,32 Prozent und schweren Verlusten nur mehr auf dem fünften Platz gelandet. Sie regiert seither in einer Viererkoalition mit Grünen, ÖVP und Für Innsbruck. (APA, 16.4.2019)