Wien – Nach Enthüllungen über Drill und Gewalt an der Ballettakademie der Wiener Staatsoper veröffentlicht der "Falter" in seiner morgigen Ausgabe neue Vorwürfe gegen jenen Lehrer der Akademie, dem bereits ein sexueller Übergriff gegenüber einem Schüler vorgeworfen wird. Er habe auch wiederholt Eleven zu sich nach Hause eingeladen und ihnen sexuelle Avancen gemacht.

Eine Schülerin beklagt in einem dem "Falter" vorliegenden Protokoll, dass der Lehrer sich den Buben beim Tanzen mit sexuellen Posen "von hinten genähert" und angeboten habe, bei der Schamhaarrasur behilflich zu sein. Daneben soll eine Mutter 2015 einen "verfänglichen Facebook-Chat" zwischen dem Lehrer und ihrem Sohn entdeckt haben.

Noja habe davon gewusst

Laut "Falter" soll überdies ein Kollege, dem sich der Lehrer offenbarte, die Akademieleiterin Simona Noja informiert haben. Noja beteuert gegenüber dem "Falter" indes, keine Hinweise auf sexuelles Fehlverhalten erhalten zu haben. Und schließlich soll eine E-Mail mit entsprechenden Vorhaltungen an den Staatsopern-Betriebsrat gegangen sein. "Ich habe keine Hinweise auf sexuelle Übergriffe erhalten. Aber es stimmt, dass sich die Lehrer gegenseitig alles Mögliche an den Kopf geworfen haben", so Staatsopern-Betriebsrat Mario Steller laut "Falter". Es habe generell kein gutes Arbeitsklima zwischen den Lehrern geherrscht. (APA, 16.4.2019)