Vor allem die Dieselpreise sind kräftig gestiegen.

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Wien – Nach 1,5 Prozent Anstieg der Inflationsrate im Februar ist diese im März neuerlich gestiegen und hält nun bei 1,8 Prozent. Das gab die Statistik Austria am Mittwoch bekannt. Hauptverantwortlich für den Anstieg waren Preisschübe bei Treibstoffen sowie bei Bekleidungsartikeln. Wichtigster Preistreiber blieben die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie, gefolgt von jenen für Restaurants und Hotels.

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresvergleich um 0,2 Prozent (plus 0,6 Prozent gegenüber Februar). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 2,2 Prozent (Februar plus 1,7 Prozent). Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat März 2019 bei 106,4. Gegenüber dem Vormonat Februar stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,9 Prozent.

Hohe Nebenkosten des Wohnens

Die Teuerungen in der Gruppe Wohnung, Wasser, Energie (+3,0 Prozent) beeinflussten die Inflationsrate mit plus 0,58 Prozentpunkten und erwiesen sich damit als bedeutendster Preistreiber im Jahresabstand. Die Kosten für Haushaltsenergie stiegen durchschnittlich um 4,3 Prozent (Einfluss: plus 0,18 Prozentpunkte), wozu vor allem höhere Strompreise beitrugen (plus 3,9 Prozent; Einfluss: plus 0,08 Prozentpunkte). Die Ausgaben für Heizöl erhöhten sich um 10,2 Prozent (Februar plus 8,4 Prozent), jene für feste Brennstoffe um 6,3 Prozent, jene für Fernwärme um 2,2 Prozent und jene für Gas um 1,1 Prozent. Die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich um 2,8 Prozent mehr (Einfluss: plus 0,18 Prozentpunkte). Die Mieten stiegen insgesamt um 3,3 Prozent (Einfluss: plus 0,16 Prozentpunkte).

Gastronomie und Hotellerie teurer

Für Restaurants und Hotels musste durchschnittlich um 2,8 Prozent mehr bezahlt werden (Einfluss: plus 0,33 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren überwiegend höhere Preise für Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt plus 2,8 Prozent; Einfluss: plus 0,30 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 2,4 Prozent. Allerdings gab es im Monatsvergleich – zum Februar 2019 – einen Rückgang: Im Monatsabstand waren die Ausgaben für Restaurants und Hotels (durchschnittlich minus 0,4 Prozent; Einfluss: minus 0,04 Prozentpunkte) nämlich niedriger. Ausschlaggebend dafür waren billigere Beherbergungsdienstleistungen (insgesamt minus 4,1 Prozent) – im Februar sind Hotels saisonal (wegen der Schulferien) meist etwas teurer als im März.

Die Preise für Freizeit und Kultur stiegen durchschnittlich um 1,6 Prozent (Einfluss: plus 0,17 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend Freizeit- und Kulturdienstleistungen bei, die sich um 3,0 Prozent verteuerten (Einfluss: plus 0,13 Prozentpunkte). Pauschalreisen kosteten um 4,3 Prozent mehr (Einfluss: plus 0,07 Prozentpunkte), Datenverarbeitungsgeräte hingegen um 7,7 Prozent weniger.

Obst wurde billiger

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke musste man um 1,5 Prozent mehr ausgegeben (Einfluss: plus 0,17 Prozentpunkte). Dafür waren fast nur die Nahrungsmittel verantwortlich (insgesamt plus 1,5 Prozent; Einfluss: plus 0,15 Prozentpunkte). Die Preise für Fleisch stiegen um 2,8 Prozent, für Gemüse um 5,8 Prozent sowie für Brot und Getreideerzeugnisse um 1,7 Prozent. Milch, Käse und Eier waren mit insgesamt plus 0,2 Prozent fast preisstabil, Obst hingegen verbilligte sich um 6,6 Prozent. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 1,3 Prozent.

Die Ausgaben für Verkehr stiegen durchschnittlich um 1,4 Prozent (Einfluss: plus 0,16 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren die Treibstoffe, die sich im März insgesamt um 5,2 Prozent (Einfluss: plus 0,15 Prozentpunkte) verteuerten (Februar plus 1,8 Prozent; Einfluss: plus 0,05 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 3,4 Prozent mehr (Einfluss: plus 0,06 Prozentpunkte), Flugtickets hingegen um 21,1 Prozent weniger (Einfluss: minus 0,09 Prozentpunkte).

Für Bekleidung und Schuhe stiegen die Kosten durchschnittlich um 0,8 Prozent (Einfluss: plus 0,04 Prozentpunkte). Bekleidungsartikel verteuerten sich um 0,8 Prozent (Einfluss: plus 0,03 Prozentpunkte) und Schuhe um 0,4 Prozent. Im Februar hatten sich Bekleidungsartikel noch um 1,4 Prozent verbilligt (Einfluss: minus 0,04 Prozentpunkte).

Weniger Ausgaben für Mobiltelefonie

Die Ausgaben für Nachrichtenübermittlung gingen durchschnittlich um 2,0 Prozent zurück (Einfluss: minus 0,04 Prozentpunkte). Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich um 1,9 Prozent und Mobiltelefone um 4,7 Prozent. (red, 17.4.2019)