Hängende Köpfe bei Sturm.

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Die Austria am Boden.

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Die vermeintlich Großen Sturm Graz und Austria Wien kommen in der Meistergruppe weiterhin nicht in Fahrt. Die Steirer sind nach dem 1:2 gegen den Wolfsberger AC Fünfter, die Austria nach dem 2:2 gegen den LASK weiterhin Sechster und Letzter.

WAC auf Europacup-Kurs

Sturm hat drei der vier Spiele der Meistergruppe verloren. Während Trainer Roman Mählich nach dem Heim-1:2 gegen den WAC weiter um Geduld warb, scheint sie Sportchef Günter Kreissl langsam zu verlieren. Die Wolfsberger wittern hingegen bereits den großen Wurf. "Wir wollen den dritten Platz ins Lavanttal holen", verlautete Trainer Christian Ilzer, nachdem seine Mannschaft einen 0:1-Pausenrückstand noch zum Sieg gedreht hatte. Und damit weiter auf Platz drei steht, der bei einem Cupsieg Salzburgs die Qualifikation für die Europa-League-Gruppenphase bedeuten würde.

Sturm enttäuscht

Bei Sturm hingegen klafft zwischen Anspruch und Wirklichkeit weiter eine riesengroße Lücke. "Wir können es besser, aber vielleicht noch nicht so gut, wie es vielleicht Sturm Graz entsprechen würde", meinte Mählich. Der Trainer ortete selbst einen regelrechten Rattenschwanz an Problemen: Im "Herausspielen von Chancen", "Ordnung und Sicherheit", "Kreativität", "dem letzten Pass beziehungsweise einer guten Flanke". "Wir haben das Spiel komplett aus der Hand gegeben und sind nur noch im Kreis gelaufen. Es hat uns an der Zweikampfstärke gefehlt", sagte Stefan Hierländer, der die Steirer zuvor plangemäß per Elfmeter in Führung geschossen hatte.

Die Worte von Sport-Geschäftsführer Kreissl fielen deftig aus. "Ich bin bitterböse auf die Mannschaft. Wir haben in den letzten Monaten der Mannschaft Ruhe gegeben, aber es kommt nichts zurück. Langsam verliere ich auch die Geduld", sagte Kreissl und kündigte Gespräche mit der Mannschaft an. "Wenn man Heimspiele gegen St. Pölten und WAC verliert, wird es ungemütlich." Kritik an Mählich wurde ausgespart. "Der Roman ist ein armer Hund." Auf den begehrten dritten Platz fehlen Sturm mittlerweile vier Punkte. Die nächste Gelegenheit hat seine Truppe bereits am Mittwoch im Auswärtsspiel beim LASK.

Austria enttäuscht

Die Linzer waren mit der 2:2-Punkteteilung nach Doppelpacks von Christoph Monschein und Joao Klauss ebenso wenig zufrieden wie die Austria. Vor allem die Veilchen, die sich zweimal zurückkämpften und am Schluss fast noch den Lucky Punch angebracht hatten, kamen in der Tabelle nicht vom Fleck. Vor dem "Doppel" gegen St. Pölten ist klar: "Da müssen unbedingt sechs Punkte her", meinte Mittelfeldmann James Jeggo.

In der 95. Minute verhinderte bei einem Schuss von Kapitän Alexander Grünwald nur die Latte den Sieg, mit dem man die Rote Laterne an Sturm Graz abgegeben hätte. So aber liegt die Austria weiter einen Zähler hinter den "Blackys". "Das tut sehr weh. Mit dem Punkt kommen wir nicht weiter. Wir brauchen Siege", meinte Grünwald, der wie schon zuletzt beim WAC in der Defensivzentrale aufgeboten wurde, nach gut einer Stunde beorderte Trainer Robert Iberstberger, der weiterhin auf seinen ersten Sieg warten muss, ins gewohnte Revier nach vorne. Am Mittwoch in der Heimpartie gegen St. Pölten fehlt Grünwald ebenso wie Michael Madl gelbgesperrt.

LASK enttäuscht

LASK-Trainer Oliver Glasner, fand, dass sein Team "in Summe auch als Sieger vom Platz gehen" hätte können und ärgerte sich ein bisschen über die Gegentreffer. "Wir hätten beide Tore viel besser verteidigen können", sagte Glasner. Der LASK hat nun vier Pflichtspiele in Serie nicht gewonnen. In der Tabelle ist der Vorsprung auf Platz drei, den derzeit der WAC einnimmt, auf sechs Punkte geschmolzen. Seit dem verlorenen Cup-Halbfinale gegen Rapid tritt der LASK nicht mit der gewohnten Selbstverständlichkeit auf. Mittelfeldmann Reinhold Ranftl versuchte aber die Perspektive zurechtzurücken. "Vor der Saison wären wir zufrieden gewesen, Stand heute sechs Punkte vor dem Dritten zu sein. Wir sind der LASK und nicht Red Bull Salzburg, das darf man nicht vergessen."

Bald vergessen könnte Glasner jedenfalls die heimische Meisterschaft. Ein Wechsel zum deutschen Bundesligisten Wolfsburg steht im Raum, gegenüber "Sky" betonte der Oberösterreicher, dass es sogar "mehrere Interessenten" aus dem deutschen Oberhaus gebe. Eine Entscheidung werde jedenfalls "zeitnah" erfolgen. (APA, red, 22.4.2019)