Kämpfer der international anerkannten Regierung bei Auseinandersetzungen nahe Tripolis.

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Tripolis – Bei den Kämpfen um die libysche Hauptstadt Tripolis haben die Rebellen eine neue Offensive angekündigt. Die seit drei Wochen anhaltenden Angriffe sollten in den nächsten Tagen wieder verstärkt werden, sagte ein Sprecher der Libysche Nationalarmee (LNA) des abtrünnigen Generals Khalifa Haftar am Montag. Dazu würden neue Reserve-Einheiten an die Front verlegt.

Der Sprecher bestritt Berichte, wonach die Rebellen sich zuletzt etwas zurückziehen mussten. Der Vormarsch habe sich lediglich verlangsamt, weil die Kämpfe nun in dicht bewohnten Stadtgebieten geführt würden. Die Truppen fühlen sich in ihrem Angriff bestärkt, seitdem US-Präsident Donald Trump am Wochenende mit Haftar telefoniert und diesen bestärkt hat. Zuvor hatten die USA noch zu Zurückhaltung bei den Kämpfen aufgerufen, um kein Ausufern der Gewalt zu riskieren. Haftar wird von Russland, aber auch auf den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) unterstützt. Auch Frankreich hat ihm offenbar – auf indirektem Wege über die VAE – Waffen verkauft.

Zahlreiche Verletzte

Der im Osten des Bürgerkriegslandes herrschende General Haftar hat Anfang April eine Offensive gegen die Truppen der international anerkannten Regierung von Ministerpräsident Fayez al-Sarraj gestartet, die in den Außenbezirken von Tripolis ins Stocken geraten ist.

Seit Beginn der Kämpfe wurden der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge mehr als 250 Menschen getötet, über 1225 Menschen wurden verletzt. Der ölreiche Wüstenstaat ist seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi, zu dem Demonstrationen im inneren des Landes, aber auch eine Intervention westlicher Staaten im Jahr 2011 maßgeblich beitrugen, in rivalisierende Lager gespalten. (APA, red, 23.4.2019)