200.000 mal soll sich das Galaxy Fold auf- und zuklappen lassen. Daran hat man bei iFixit angesichts der Robustheit der Scharnier auch keinen Zweifel. Allerdings kann auf diesem Weg auch Schmutz eindringen.

Foto: iFixit

Die Reparaturexperten von iFixit haben sich in den vergangenen Jahren einen Namen dafür gemacht, neue Smartphones fachgerecht zu zerlegen, und so einen ungewohnten Einblick in die Innereien dieser Geräte zu bieten. Mit besonderer Spannung wurde nun der "Teardown" des Galaxy Fold erwartet, wurde dessen Marktstart doch nach schweren Problemen gerade erst auf unbestimmte Zeit verschoben. Und tatsächlich kann iFixit nun zumindest eine gute Theorie liefern, wo das Problem zu suchen ist.

Spurensuche

Während der Schließmechanismus des Galaxy Fold von iFixit für seine Robustheit gelobt wird, hat Samsung offenbar an anderer Stelle einen fatalen Design-Fehler begangen. Jener sieben Millimeter breite Spalt, der die beiden Gerätehälften verbindet, erlaubt nämlich während des Faltvorgangs auch das Eindringen von Schmutz unter das Display. Noch schlimmer als der Spalt selbst sei allerdings, dass die Scharnier einigen Spielraum hat, wie iFixit betont. Auf diesem Weg könnten ebenfalls Körnchen an Sand oder andere Verunreinigungen unter den Bildschirm gelangen.

Das Galaxy Fold in seinen Bestandteilen.
Foto: iFixit

Genau dieses Problem dürfte denn auch dem Testgerät von "The Verge" zum Verhängnis geworden sein, wo sich bereits nach einem Tag eine kleine Erhebung des Display an dieser Stelle zeigte. Infolge führte dies zu einer Beschädigung der Bildschirmanzeige. Seit den ursprünglichen Berichten wurde auch klar, dass es sich dabei um keinen Einzelfall handelt: Auch bei zwei anderen Testern sind mittlerweile ähnliche Schäden aufgetreten.

Flexible Probleme

Angesichts dessen stellt sich natürlich die Frage, was das für die Zukunft des Galaxy Fold bedeutet. Immerhin muss Samsung hier einige grundlegende Verbesserungen vornehmen, um das Smartphone besser abzudichten – was natürlich wiederum Zeit kostet. Ganz generell ist es bei einem faltbaren Gerät natürlich erheblich schwieriger das Eindringen von Verunreinigungen zu verhindern als bei klassischen Smartphones, die heutzutage meist komplett abgedichtet sind.

Im Vergleich zu diesen Fragen, erscheinen andere Probleme des Galaxy Folds relativ einfach zu bereinigen. So kam es bei einigen Testern auch zu Beschädigungen, da diese die oberste Schutzfolie des Display abgezogen haben – im Glauben, dass diese wie bei vielen Smartphones entfernt werden kann. Hier hat Samsung bereits angekündigt, künftig einen deutlichen Warnhinweis zu platzieren, zudem soll die Schutzschicht verstärkt werden.

Warten

Bei all dem bleibt vorerst unklar, wann das Galaxy Fold schlussendlich in den Handel kommen soll. Erst in einigen Wochen soll dann ein neuer Zeitplan veröffentlicht werden, kündigte Samsung am Dienstag an. (apo, 24.4.2019)