Markus Platzer (52) muss im Willard Hotel, das auch eine politische Bühne in Washington ist, viel Fingerspitzengefühl beweisen.

Foto: Intercontinental Hotels

Das Willard Hotel in Washington

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"Das Willard kann man viel eher als das Zentrum Washingtons bezeichnen als das Kapitol, das Weiße Haus oder das Außenministerium", schreibt die "New York Times" über das seit 1818 existierende und seit 1901 im aktuellen Gebäude residierende Luxushotel.

Unzählige US-Präsidenten haben hier übernachtet, die Inaugurationen zu den Präsidentschaftsantritten von George H. W. Bush und Bill Clinton wurden ebenfalls in diesem Haus abgehalten. Mark Twain soll im Willard zwei seiner Werke geschrieben haben. Martin Luther King Jr. verfasste hier 1963 seine Rede "I Have a Dream". Und was tut sich dort in diesen Tagen? Seit 2017 hat das zu Intercontinental gehörende Hotel erstmals einen Österreicher als Direktor.

Diskretion

Der Steirer Markus Platzer ist seit 25 Jahren für die Gruppe tätig und erlebt diese Position als Herausforderung: "Washington ist erfüllt von Diplomatie. Da ist es angebracht, dass man selbst Fingerspitzengefühl mitbringt – aber ich denke, die Österreicher kriegen das ganz gut hin." Diskretion ist vor allen anderen Dingen wichtig: "Bei uns treffen Konzerne wichtige Entscheidungen, und Diplomaten führen heikle Verhandlungen. Da haben wir uns hundertprozentig neutral als Gastgeber zu verhalten. Wir kommentieren auch nichts, aber durch die sozialen Medien dringen immer öfter Informationen nach außen. Das macht uns das Leben nicht immer leicht."

Welchen Gast hätte der 52-Jährige gerne einmal getroffen? "Ganz klar Abraham Lincoln. Er hat lange hier gewohnt, bevor er Präsident wurde. Wir bewahren im Hotel noch immer seine Patschen auf", sagt Platzer. (Sascha Aumüller, RONDO, 15.4.2019)

Info: washington.intercontinental.com