Preise für Flüge können massiv variieren – und das innerhalb weniger Stunden.

Foto: apa / afp / roslan rahman

900 Euro kostet der Flug in die USA am Dienstag, 1.200 Euro am Mittwoch: Sogenanntes Dynamic Pricing kann bei Kunden schnell einmal für Verwunderung und Ärger sorgen. Preise bei Onlinehändlern werden – um bei dem harten Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben – oft gleich mehrmals am Tag verändert.

Gerade Fluglinien setzen auf sogenannte Buchungsklassen. Dabei bestimmt die jeweilige Airline mehrere von ihnen, ist eine ausgebucht, steigt der jeweilige Flug in die nächste Klasse auf und wird teurer. Werden Tickets etwa von Reisebüros zurückgegeben, sinkt er wieder. Dazu kommen die Zeit, die Auslastung, aber auch das, was die Konkurrenz tut.

Endgerät spielt Rolle

Relevant sind aber oft auch andere Faktoren. So sollen laut einer Studie der Arbeiterkammer auch die jeweils genutzten Endgeräte eine Rolle spielen. Auf dem Smartphone werden demnach höhere Preise angezeigt als zum Beispiel auf dem PC. Und auch die Plattform, auf der gebucht wird, ist nicht unwesentlich. Laut dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) sind Flugbuchungen bei Online-Reisebüros oft teurer als bei der Airline. So war das gleiche Ticket in 33 Fällen direkt bei der Fluglinie günstiger. Dabei betrug der Preisunterschied zwischen neun und 38 Prozent.

Direkt bei der Airline

Neben der Preisersparnis lohnt es sich auch deswegen, direkt bei der Fluglinie zu buchen, da die Zuständigkeit dann eindeutig juristisch geregelt ist. Gerade, wenn es Probleme gibt, könnte dies von Nutzen sein, wie Barbara Forster vom Europäischen Verbraucherschutz (EVZ) erklärt. "Beim Kauf über ein Online‑Reisebüro hat man jedoch zwei Vertragspartner. Hier können leicht Schwierigkeiten mit den Zuständigkeiten auftreten, wenn einmal etwas schiefläuft", sagt sie. Oft würden Konsumenten im Kreis geschickt.

Bild nicht mehr verfügbar.

Screenshot:WebStandard

Aber nicht nur Airlines setzten auf dynamische Preisgestaltung – auch Online-Händler tun das. Als Konsument kann man vor dem Onlinekauf eine Preisdiskriminierung schon mal verhindern, indem man den Preis bei einem Anbieter mit mehreren Geräten (Smartphone, Laptop oder PC) überprüft. Es lohnt sich manchmal auch, bei seinem Browser die Inkognito-Funktion zu verwenden oder Cookies zu löschen. Damit wird sichergestellt, dass man bei den Händlern sozusagen als "neuer Kunde" auftritt und hier nicht die Preise aufgrund eines bisherigen Interesses erhöht werden. (red, 25.4.2019)