Mit einer Zigarette im Mundwinkel bereit für den Tod: Madame Claire (Catherine Deneuve).

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Einen schönen Tag hat sich Claire Darling zum Sterben ausgesucht. Wobei, zumindest äußerlich ist in Julie Bertuccellis Film Der Flohmarkt von Madame Claire eigentlich alles schön. In einem idyllischen Dörfchen, das hinter jeder Ecke einen Baguette- oder Camembertlieferanten vermuten lässt, lebt Frau Darling allein in einem prachtvollen Anwesen voller wertvoller Antiquitäten. Da sie von Catherine Deneuve verkörpert wird, ist Madame selbst natürlich auch wunderschön.

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Drei Probleme gibt es jedoch: Erstens ist Claire offensichtlich leicht dement. Zweitens ist sie überzeugt, an dem Tag der Filmhandlung zu sterben, weshalb sie daran geht, ihr ganzes Hab und Gut für einen Apfel und ein Ei zu verkaufen. Drittens gibt es düstere, mit dem Trödel ver bundene Familiengeheimnisse, die in Rückblicken nach und nach zum Vorschein gebracht werden.

Als Claires entfremdete Tochter Marie (Deneuves leibliche Tochter Chiara Mastroianni) herbeieilt, entwickelt sich demnach klassisches Mutter-Tochter-Problemkino um alte Wunden und späte Aussöhnung.

Unausgegorenes Drama

Warum der auf einem Roman der texanischen Autorin Lynda Rutledge basierende Film als leichte Seniorenkomödie vermarktet wird, wissen nur Teutates und Belenus. Tatsächlich verbirgt sich hinter der sommerlichen Fassade ein unausgegorenes Drama, von dem nicht viel mehr in Erinnerung bleibt als die Leinwandpräsenz von Catherine Deneuve.

Die französische Filmdiva vermag auch in der Rolle einer der Welt bereits Entsagenden mit dem Heben einer Augenbraue alles Geschehen zu dominieren. (wall)