Kann einiges: die Choreografie der Fans von Eintracht Frankfurt.

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Martin Hinteregger mit seinem Gegenspieler Olivier Giroud.

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Arsenal gewinnt 3:1 und hat beste Chancen auf das Endspiel.

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Frankfurt – Eintracht Frankfurts Finaltraum droht trotz einer aufopferungsvollen Vorstellung gegen den Chelsea kurz vor dem Ziel zu platzen. Der DFB-Pokalsieger rang dem Favoriten im Halbfinal-Hinspiel der Europa League zwar ein glückliches 1:1 (1:1) ab, für das erste europäische Finale seit 39 Jahren könnte das aber zu wenig sein.

Denn das zweite Duell findet am kommenden Donnerstag (9. Mai) an der Stamford Bridge statt. Dort muss Frankfurt, der letzte verbliebene deutsche Bundesligist auf der internationalen Bühne, eine heldenhafte Leistung abrufen, um das Finale in Baku (Aserbaidschan, 29. Mai) zu erreichen.

Frankfurter Hoffnung lebt

Die Hoffnung darauf lebt auch deshalb weiter, weil am Donnerstag der von einigen europäischen Topklubs umworbene Luka Jovic (23.) Frankfurt mit seinem neunten Treffer im laufenden Wettbewerb in Führung köpfte. Pedro (45.) glich vor der Halbzeit noch aus.

Beide Teams traten vor 48.000 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena offensiv nicht in Bestbesetzung an. Während der Eintracht ihre wichtigen Angreifer Sebastien Haller (Bauchmuskelverletzung) und Ante Rebic (Sperre) gänzlich fehlten, wurde bei den Gästen Eden Hazard erst nach gut einer Stunde eingewechselt.

Top: die Fans von Eintracht Frankfurt.

Das Duell der beiden angriffslustigsten Mannschaften der Europa League bot in der Anfangsphase kaum Torraumszenen – dafür aber eine mitreißende Eintracht, die dem hochkarätig besetzten Ensemble aus London einen heißen Tanz bereitete. Nach rund 20 Minuten zwang Frankfurt den Gästen dadurch erstmals ein Powerplay auf, bei dem Kapitän David Abraham (21.) schon eine gute Gelegenheit ausließ und Jovic etwas später sehenswert per Kopf ins lange Eck traf.

Die Frankfurter, die nach einer perfekten Gruppenphase mit sechs Siegen in der K.-o.-Runde die Favoriten Schachtar Donezk, Inter Mailand und Benfica Lissabon eliminiert hatten, rissen mit ihrem begeisternden Auftritt einmal mehr auch die Fans mit. Die Stimmung auf den Rängen war elektrisierend und schien sogar die Blues ein wenig zu beeindrucken.

Chelsea wurde stärker

Mit zunehmender Spieldauer erholte sich der sechsmalige englische Meister allerdings vom Gegentreffer. Schon vor dem verdienten Ausgleich durch Pedro hätte beinahe Ruben Loftus-Cheek (42.) getroffen.

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Gäste, die den Wettbewerb 2013 gewonnen hatten, das deutlich aktivere Team. Zunächst schloss erneut Loftus-Cheek (56.) gefährlich ab, kurz danach scheiterte der Brasilianer David Luiz mit seinem Freistoß an der Latte (60.).

Die Frankfurter traten der spielerischen Qualität der nun dominierenden Gäste, die einen gut dreimal so hohen Marktwert (885 Millionen Euro) besitzen, mit Kampf und Disziplin entgegen. Für Entlastung konnten Jovic und Co zunächst nur noch selten sorgen, erst in den Schlussminuten kam die Eintracht wieder gefährlicher vor das Tor der Engländer.

Arsenal vor dem Finaleinzug

Der FC Arsenal darf dank seiner Stürmerstars Alexandre Lacazette und Pierre-Emerick Aubameyang vom ersten Einzug in ein europäisches Endspiel seit 13 Jahren träumen. Die Londoner besiegten den FC Valencia mit 3:1 (2:1) und verschafften sich damit eine ordentliche Ausgangssituation für das Rückspiel am kommenden Donnerstag (21 Uhr, Dazn).

Lacazette (18., 26.) und Aubameyang (90.) trafen für die Gastgeber, die sich mit einem Triumph im kleinen Europapokal ihre Teilnahme an der Champions League sichern könnten. In der Premier League kann sich Arsenal als derzeit Fünfter nicht mehr aus eigener Kraft für die Königsklasse qualifizieren. Mouctar Diakhaby (11.) hatte die Spanier in der hektischen ersten Hälfte nach vorn gebracht. (sid, 2.5.2019)

Europa League, Halbfinal-Hinspiele, Donnerstag

Eintracht Frankfurt – FC Chelsea 1:1 (1:1)

Tore:
1:0 Jovic (23.)
1:1 Pedro (45.)

Zuschauer: 48.000

FC Arsenal – FC Valencia 3:1 (2:1)

Tore:
0:1 Diakhaby (11.)
1:1 Lacazette (18.)
2:1 Lacazette (26.)
3:1 Aubameyang (90.)

Zuschauer: 55.000