Freundschaften zwischen Männern und Frauen – geht das überhaupt?

Foto: Ronald Grant Archive

Glaubt man klassischen Hollywood-Filmen und Serien wie "Eine Hochzeit zum Verlieben", "Zwei an einem Tag" oder "Friends", könnte man den Eindruck bekommen, dass längere Beziehungen zwischen heterosexuellen Männern und Frauen ohne Sex und Liebe nicht wirklich funktionieren. Auch der Filmklassiker "Harry und Sally" stellt diese Frage, die gegen Ende des Films mit Nein beantwortet werden kann – aus der Freundschaft der Protagonisten entwickelt sich eine Liebesbeziehung. Sieht man von Hollywood ab, ist die Frage so alt wie ungeklärt und eigentlich nur individuell beantwortbar.

Gewisse Rahmenbedingungen und Umstände können derartige Freundschaften klarerweise begünstigen und ermöglichen – sind beispielsweise beide Personen in partnerschaftlichen Beziehungen, sexuell nicht am anderen Geschlecht interessiert oder einfach nicht voneinander angezogen. Außerdem spielen Erwartungshaltungen für Freundschaften wie auch Beziehungen eine wichtige Rolle.

Geschwisterlicher Charakter

Das gemeinsame Aufwachsen seit der Kindheit kann ein weiterer Faktor sein, der platonische Beziehungen ermöglicht. Kennt man einander über Jahre hinweg sehr gut, kann eine Freundschaft zwischen Mann und Frau einen geschwisterlichen Charakter haben. Gemeinsame Interessen, Erlebnisse und der Wert, den eine Freundschaft hat, wiegen mehr als eine mögliche sexuelle Anziehung.

Wie haben Sie Ihr platonisches Gegenüber kennengelernt?

War es schwieriger, eine solche Freundschaft aufzubauen, als mit gleichgeschlechtlichen Personen? Welche Umstände ermöglichen aus Ihrer Sicht platonische Freundschaften zwischen heterosexuellen Männern und Frauen? Wie sieht das in Ihrem Freundeskreis aus? Diskutieren Sie im Forum! (mawa, 7.5.2019)