Wels/Linz – Der Extremismus-Experte Thomas Rammerstorfer klagt den Abgeordneten Roman Haider, Spitzenkandidat der FPÖ Oberösterreich für die EU-Wahl, auf Unterlassung. Er bestätigte der APA am Montag einen entsprechenden Bericht des ORF-Radio. Nach einem Vortrag Rammerstorfers in einer Linzer Schule soll ihm Haider in einem Interview vorgeworfen haben, die Kinder mit "falschen Inhalten aufgehetzt" zu haben.

Im März 2017 hatte Rammerstorfer in einer Linzer Schule einen Vortrag über Extremismus gehalten. Unter den Schülern war auch Haiders Sohn, der seinen Vater informierte. Der Abgeordnete beschwerte sich noch während der Veranstaltung telefonisch beim Direktor des Gymnasiums. Letztlich wurde der Vortrag, der bereits bei der Diskussion angelangt war, abgebrochen, wie aus einem Bericht des oberösterreichischen Landesschulrates (heute Bildungsdirektion) hervorgeht.

Laut diesem Bericht sollen die Schüler in einem Gespräch mit der Schulaufsicht allerdings angegeben haben, dass der Vortrag eher als neutral einzustufen gewesen sei und nur Fakten präsentiert habe. Bei einer Folie über Burschenschaften habe der Vortragende dazugesagt, dass nicht alle Burschenschafter rechtsextrem seien. Er sei auch immer wieder auf Linksextremismus und religiös begründeten Rechtsextremismus eingegangen.

In einem Interview mit den "Oberösterreichischen Nachrichten" vom 6. März dieses Jahres hatte Haider auf die Frage, ob er wieder so handeln würde, gesagt: "Natürlich, das musste ich als Elternvertreter im Schulgemeinschaftsausschuss. Ein angeblicher Extremismusexperte hat die Kinder mit falschen Inhalten aufgehetzt." Dagegen klagt Rammertorfer nun beim Bezirksgericht Eferding auf Unterlassung. Der Behauptung, dass er Schüler "mit falschen Inhalten aufgehetzt" habe, fehle jegliches Tatsachensubstrat, wird in der Klage argumentiert. (APA, 6.5.2019)