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Eine Idee finden, einen Prototyp entwickeln, ein Team suchen, einen Businessplan schreiben, Geld auftreiben: Bis zur eigenen Firma sind es einige Dinge, die überlegt und getan werden müssen.

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1. Eine Idee entwickeln

Gute Start-up-Ideen lösen relevante Probleme. Man beginnt also am besten mit den eigenen Problemen des Alltags, sagt Markus Raunig. Er ist der Geschäftsführer von Austrian Start-ups, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Unternehmertum in Österreich zu fördern. Fragen, die man sich stellen könne, um eine Idee zu entwickeln: Was stört so richtig? Was nervt jeden Tag, was würde man leidenschaftlich gerne ändern? Die Probleme, die dabei zum Vorschein treten, hätten höchstwahrscheinlich Potenzial. Ihnen geht man weiter auf den Grund und entwickelt erste Lösungen. Gibt es Technologien, die dabei helfen können, sie zu beseitigen? Welche Teile eines Problems könnten einfach gelöst werden?

2. Einen Prototyp entwickeln

Anschließend kann man probieren, die Lösung umzusetzen. "Als Skizze oder als Prototyp, damit andere Leute es gleich ausprobieren oder sich zumindest vorstellen können", sagt Raunig. "Oft stellt sich dabei heraus, dass die Lösung nicht so ankommt, wie man sich das vorgestellt hat, deshalb nennt man sie ja auch Prototyp." In einem nächsten Schritt adaptiert man sie also ein bisschen. "Das macht man so lange, bis man ein Produkt hat, das potenzielle Nutzer so richtig lieben und idealerweise sogar schon bereit sind, dafür zu zahlen."

3. Ein Team suchen

Die richtigen Co-Gründerinnen und Co-Gründer sind unglaublich wichtig, sagt Raunig: "Man sollte sich zu 100 Prozent aufeinander verlassen können – deshalb werden Start-ups auch oft unter guten Freunden gegründet." Gleichzeitig sei es aber auch essenziell, dass alle unterschiedliche Stärken mitbringen. Hier gebe es kein Universalrezept, aber viele erfolgreiche Teams bestünden aus einem Hacker, einem Hipster und einem Hustler. "Der Hacker bringt technische Expertise mit und kann Produkte bauen, der Hipster sorgt für die kreative Energie und kümmert sich um Produktdesign und Branding, während der Hustler die wirtschaftliche Seite abdeckt und versteht, wie er das Produkt und die Vision dahinter verkaufen kann."

4. Einen Businessplan schreiben

Wie sieht das Geschäftsmodell aus, was sind die Zielgruppen? Wie ist es um den Wettbewerb bestellt, und wie will man sich durchsetzen? Was ist das Ziel – und was mögliche Risiken? Ein Businessplan kann sinnvoll sein, zur eigenen Orientierung, aber auch als Anhaltspunkt für Investoren. Aber: "Bei wirklich innovativen Gründungen ist er oft auch einfach Zeitverschwendung", sagt Raunig. "Realistische Annahmen sind einfach nicht machbar." Besser sei es, bei der Präsentation mithilfe von ein paar Folien ("Pitchdeck") klar zu argumentieren, warum das Start-up potenziell richtig groß werden kann. "Das sollte schon auf Zahlenbasis passieren, aber nicht in dem Umfang eines detaillierten Businessplans."

5. Geld auftreiben

Im besten Fall braucht es gar keine Finanzierung von außen – Gründer bauen oder programmieren erste Prototypen in ihrer Freizeit und machen von Anfang an Umsätze, mit denen sie sich weiterfinanzieren. "Das nennt man 'Bootstrapping', und Unternehmen wie Microsoft sind so erfolgreich geworden", sagt Raunig. In vielen Fällen sei das allerdings auch nicht möglich, weil die Produktentwicklung zu aufwendig ist oder Kunden nicht bereit sind, für erste Prototypen zu zahlen. Dann müssen Gründer externe Investoren finden. Für viele Unternehmen können Bankkredite eine sinnvolle Option sein, sagt Raunig. "Innovative Start-ups kommen dafür aber aufgrund der großen Unsicherheit selten infrage." Diese Lücke schließen oft private Investoren, die im Tausch gegen Anteile am Unternehmen investieren. (Lisa Breit, 8.5.2019)