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Busy Philipps, vielen aus der Teenager-Serie "Dawson's Creek" bekannt, fordert offenere Worte zum Thema Schwangerschaftsabbruch, um weitere Restriktionen zu verhindern.

Foto: AP/Richard Shotwell

In den USA gibt es derzeit Entwicklungen, die den Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch massiv beschränken könnten. Anfang Mai hat das Repräsentantenhaus von Alabama eine Novelle verabschiedet, die Haftstrafen von bis zu 99 Jahren für Ärztinnen und Ärzte vorsieht, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen. Und diese Woche unterzeichnete in Georgia der republikanische Gouverneur Brian Kemp ein Gesetz, das einen Schwangerschaftsabbruch ab dem ersten Herzschlag verbietet, was bereits nach sechs Wochen der Fall sein kann. Das Gesetz soll im Jänner 2020 in Kraft treten, Georgia hätte dann die restriktivste Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen in den USA. Innerhalb der ersten sechs Wochen wissen Frauen in vielen Fällen noch gar nicht, dass sie schwanger sind. Darauf macht auch die demokratische Kongress-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez aufmerksam.

Die Schauspielerin Busy Philipps forderte aufgrund dieser geplanten Gesetzesnovelle Frauen auf, offen über Schwangerschaftsabbrüche zu reden. "Ein Gesetz wie dieses wird niemanden davon abhalten, diese Entscheidung zu treffen, doch solche Gesetze werden Frauen einem höheren Risiko aussetzten", so die 39-Jährige. Philipps selbst hatte im Alter von 15 Jahren einen Schwangerschaftsabbruch.

Busy Tonight

"Jede Frau verdient Mitgefühl und Sicherheit und kein Urteil und Einmischung, wenn es um ihren eigenen Körper geht." Der Grund dafür, warum sie von ihrem eigenen Schwangerschaftsabbruch mit 15 öffentlich spricht, sei ihre Sorge um Mädchen und Frauen. Es müsse mehr geredet, mehr Geschichten geteilt werden.

Angriff auf Grundsatzentscheidung

Die Regelungen zu einem legalen Schwangerschaftsabbruch sind in den USA von Bundesstaat zu Bundesstaat verschieden und basieren auf einer Grundsatzentscheidung des historischen Prozesses Roe v. Wade im Jahr 1973. Demnach darf es kein Verbot des Schwangerschaftsabbruchs im ersten Trimester der Schwangerschaft geben, und im zweiten Trimester darf ein Verbot nur eingeschränkt möglich sein. Dennoch wird der Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch in vielen Bundesstaaten durch verschiedene Gesetze beschränkt, etwa durch sehr hohe Auflagen für Kliniken, die einen Abbruch durchführen.

Der Bundesstaat Georgia stellt sich mit der geplanten Novelle klar gegen das Grundsatzurteil Roe v. Wade – und mit ihm Mississippi, Kentucky und Ohio, wo ähnliche Gesetze erlassen wurden. Auch in den Bundesstaaten Tennessee, Missouri, South Carolina, Florida, Texas, Louisiana und West Virginia sind ähnliche Novellen geplant. (beaha, 9.5.2019)