Zum Glück ist im Kampf gegen die Artenvielfalt auf die verantwortungsvollsten EU-Politiker – H.-C. Strache, Matteo Salvini, Viktor Orbán etc. – Verlass, auch im Kampf gegen den ökologischen Widersinn.

Foto: APA / AFP / Attila Kisbenedek

Nur noch fünfzehn Mal schlafen, dann ist EU-Wahl! Der 26. Mai ist auch eine Weichenstellung für eines der drängendsten Ziele der Menschheit. Offenbar scheint es uns darum zu gehen, unnatürlichen Phänomenen wie der "Biodiversität" (oder "Bioperversität", wie manche Freigeister zu scherzen pflegen) endgültig den Garaus zu machen.

Der unausgesprochene Gedankengang ist dieser: Viel zu lange wird der Homo sapiens durch pflanzliches und animalisches Geschmeiß an seiner vollen Entfaltung gehindert. Warum sollten wir dulden, dass uns ein debiler Hirsch in den SUV rennt und Sachschaden stiftet? Wer braucht ekelige Rotkehlchen, abstoßende Insekten, überfressene Backenhörnchen? Wozu eine menschliche Artenvielfalt mit Linken und Muslimen, wo doch alles Heil von einer Monokultur rechtsgewirkter Scheinchristen kommt?

Bei der Bekämpfung der Biodiversität haben die USA und China derzeit die Nase vorn, aber auch die EU tut mit ihren stets offenen Ohren für Glyphosatverkaufslobbyisten und andere Wohltäter der chemischen Industrie das, was sie kann. Allerdings scheinen selbsternannte "Umweltschützer" in Europa noch spurenweise mehr Einfluss auszuüben als anderswo. Leider. Zeit, dass sich das ändert.

Europagefühl ohne Tempolimit

Zum Glück ist auf die verantwortungsvollsten EU-Politiker – H.-C. Strache, Matteo Salvini, Viktor Orbán etc. – Verlass, auch im Kampf gegen den ökologischen Widersinn. Wer sie wählt, darf hoffen, dass wir bald auf 48-spurigen Autobahnen zwischen Lissabon und Helsinki dahinbrettern und ein ungebremstes Europagefühl ohne Tempolimit erfahren dürfen.

Freie Fahrt für freie Bürger, im schönen Großherzogtum von und zu Salvinien, im Königreich Viktors des Unfehlbaren sowie im urgermanischen Heinz-Christians-Gau ob und unter der Donau! Und wir Österreicher? Wir können dazu beitragen, indem wir Stephansdom und Schönbrunn schleifen, auf dass dem Automobilisten bei der Durchquerung Wiens keine unschönen Hindernisse im Weg stehen. Und auch kein Abbiegeassistent.

Dass ich mich zu guter Letzt vom Inhalt dieser widerlichen Kolumne distanziere, versteht sich von selbst. Besonders würde ich es bedauern, sollte ich Regierungsmitgliedern oder Verbindungsoffizieren in den Ministerien nicht mit der gebotenen Devotion begegnet sein sollte. Ehrlich: Es wird nie mehr passieren. (Christoph Winder, 11.5.2019)