Alle paar Jahre rauschen intellektuelle Superstars mit schwer untergangsschwülstigen Botschaften durch unsere Medien. Das hat eigentlich schon vor 100 Jahren mit Oswald Spenglers "Untergang des Abendlandes" begonnen. Irgendwie haben diese "Mahner" und "Warner" ja recht. Auch der "Untergang des Abendlandes" ist irgendwie eingetreten, aber nicht, wie Spengler sich das dachte, durch Übergang zu einer "Fellachen-Kultur", sondern weil die (germanischen) Hochkulturherrenmenschen den ganzen Laden einmal gründlich zerteppern wollten.

Momentan wird bei uns Yuval Noah Harari herumgereicht. Ein israelischer "Vordenker", der sich schon dadurch empfiehlt, dass ihm fantastische Buchtitel einfallen. "Homo Deus" ist schon einmal ursuper, vor allem, wenn es darum geht, dass mithilfe von Biotechnologie und Computeralgorithmen eine neue Art gottgleicher Übermensch entstehen wird, dem dann dumpfe Massen (Fellachen?) gegenüberstehen. "Eine kurze Geschichte der Menschheit" ist ebenfalls ein toller Titel, auch wenn Hariri irgendwie anzudeuten scheint, dass das ganze Unglück mit der Erfindung des Ackerbaus begonnen hat und wir lieber Jäger und Sammler hätten bleiben sollen.

Für Europa hat Harari den guten Rat, weder den amerikanischen noch den chinesischen Weg zu gehen. Darüber müssen wir jetzt einmal nachdenken. (Hans Rauscher, 10.5.2019)