Die Finanzbehörden müssen nun mit H&M klären, wie die Steuern der Österreich-Tochter aufgeteilt werden.

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Wien/Stockholm – Die Österreich-Tochter des schwedischen Bekleidungskonzerns H&M musste nach einer Betriebsprüfung Steuern in Millionenhöhe nachzahlen. "Die Verrechnungspreise waren aus österreichischer Sicht zu hoch, wodurch der Gewinn in der Vergangenheit niedrig war und weniger Steuern fällig wurden", zitiert der Kurier aus dem aktuellen Jahresabschluss.

Die H&M-Konzernmutter habe im Geschäftsjahr 2017/18 einen einmaligen gewinnerhöhenden Betrag von 25 Millionen Euro für die Jahre 2013 bis 2015 an die österreichische Tochter überweisen müssen. "Rechnet man mit einem Körperschaftsteuersatz von 25 Prozent, ergibt das eine Steuernachzahlung in Höhe von 6,25 Millionen Euro", sagte ein namentlich nicht genannter Steuerexperte.

H&M hat die schwedischen und österreichischen Finanzbehörden um ein Verständigungsverfahren gebeten, um die Doppelbesteuerung zu beseitigen. In Österreich zahlt der Bekleidungshändler nun mehr Steuern, in Schweden weniger. "H&M ist sich mit beiden Behörden über die abgeschlossene steuerliche Einkommenskorrektur einig", sagte eine Konzernsprecherin. Der Nettoumsatz von H&M in Österreich sank im Geschäftsjahr 2017/18 um 0,3 Prozent auf 400,6 Millionen Euro. Der Jahresgewinn schnellte – unter anderem wegen des Beitrags der Mutter – von 6,86 Millionen auf 40,46 Millionen Euro in die Höhe. (APA, 13.5.2019)