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Egal ob echtes Bier oder solches. Große Braukonzerne sollten ihre Marktmacht nicht missbrauchen, sagen die EU-Wettbewerbshüter. Schon gar nicht in Belgien.

Foto: Reuters / FRANCOIS LENOIR

Leuven – Wegen teuren Biers in Belgien soll der Brauereigigant Anheuser-Busch (AB) Inbev 200 Millionen Euro Strafe zahlen. Die Geldstrafe verhängte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Montag. Das Unternehmen, der weltgrößte Bierbrauer, habe seine marktbeherrschende Stellung missbraucht.

In Belgien deckt AB Inbev laut EU-Kommission allein mit seiner Marke Jupiler 40 Prozent aller Bierverkäufe ab. Wegen seines hohen Marktanteils könne der Konzern unabhängig von anderen Bierherstellern die Preise erhöhen. In den benachbarten Niederlanden herrsche hingegen mehr Wettbewerb. Deshalb habe AB Inbev dort sein Jupiler billiger angeboten als in Belgien.

Gezielte Marktabschottung

Doch habe das Unternehmen zu verhindern versucht, dass belgische Supermärkte und Großhändler preiswertes Jupiler in den Niederlanden einkaufen und in Belgien anbieten. Das lief nach Darstellung der Kommission zum Beispiel über bestimmte Verpackungen für den niederländischen Markt und Mengenbeschränkungen für die dortigen Abnehmer.

Die EU-Kommission erkannte an, dass AB Inbev kooperiert und selbst Abhilfe vorgeschlagen habe. Deshalb habe man bei der Geldstrafe eine Reduktion von 15 Prozent gewährt. (APA, 13.5.2019)