Wien – Kooperiert wurde schon bisher, wie betont wurde – nun wurden die Grundsätze der Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wien und den Hochschulen aber auch in ein eigenes Abkommen gegossen. Wien will sich dabei Know-How von den Unis holen, diese wiederum werden in Sachen Infrastruktur sowie finanziell unterstützt. Auch beim Engagement ausländischer Fachleute bietet man Hilfe an.

Das Kooperationsabkommen wurde am Dienstag von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sowie Vertretern der 23 Wiener Universitäten und Fachhochschulen unterzeichnet und präsentiert. Mittels regem Austausch mit den Hochschulen soll deren Expertise besser genutzt werden. Geplant sind Dialogveranstaltungen, Symposien oder Workshops. Das Rathaus will etwa bei Fragen der Stadtentwicklung oder der Nachhaltigkeit stärker auf empirische Forschungsergebnisse zurückgreifen, wie es heute hieß.

Weniger Bürokratie

Umgekehrt bietet man den Bildungseinrichtungen etwa die Unterstützung durch das Expat Center der Wirtschaftsagentur an. Internationale Mitarbeiter sollen auch rascher einen Genehmigung bekommen, um hier tätig werden zu können. Man werde verstärkt Hilfe bei Aufenthaltsbewilligungen anbieten, kündigte Ludwig an.

Eine finanzielle Unterstützung, so hob er hervor, werde etwa durch Fonds wie den WWTF (Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds) ermöglicht. Man werde auch helfen, Mittel aus nationalen und supranationalen Töpfen zu lukrieren, hieß es. Im Fokus stehen dabei etwa die von der EU ins Leben gerufene Initiative "Horizon Europe" oder (das von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG durchgeführte, Anm.) Programm "COMET".

Der Bürgermeister verwies darauf, dass Wien im deutschsprachigen Raum inzwischen der wichtigste Uni-Standort sei. Das Abkommen wurde auch bereits von einem Vertreter der demnächst nach Wien kommenden, vom US-Milliardär George Soros gegründeten Central European University (CEU) unterzeichnet. Der Betrieb der CEU soll im Herbst in Favoriten starten. "Das ist ein Zeichen, das wir eine sehr weltoffene Stadt sind", sagte Ludwig. (APA, 14.5.2019)