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Die Eisprinzessin: nicht eben ein traditionelles australisches Motiv, aber die beste Bühnenshow.

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Die erste Finalistengruppe in Tel Aviv bedankt sich bei den Fans

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Dass die Favoriten erst am Donnerstag zum Zug kommen, wird scharfen Beobachtern des diesjährigen ESC schon aufgefallen sein. Doch auch das erste Halbfinale blieb nicht ganz ohne Höhepunkte: Von einem im wahrsten Sinne hohen Punkt aus sang die australische Teilnehmerin Kate Miller-Heidke – tapfer an eine Stange geschnallt – ihre dreiminütige Popoper "Zero Gravity" auf die Zuschauer hernieder: Die beste Bühnenshow und ein Aufstieg war der Eiskönigin damit sicher.

Conan muss heim, Hass stößt auf Gegenliebe

Von den beiden polarisierendsten Beiträgen – Portugals performativem Pastiche-Wahnsinn "Telemóveis" und Islands BDSM-Dystopie über den siegreichen Hass – überzeugte nur Letzterer. Der portugiesische Fusion-Fadista Conan Osíris muss nach Hause fahren, die Isländer peitschen sich hingegen ins Finale: #daretoscream! Dort werden sie auch wieder auf die zwei menschgewordenen Schlaftabletten Zala Kralj und Gašper Šantl aus Slowenien treffen, deren bis zum Verschwinden reduzierte Nummer "Sebi" erfolgreich das Segment "Mal was anderes" bediente.

Sehr hart traf viele Zuschauer Serhats Einzug ins Finale, der schon zum zweiten Mal für San Marino ins Rennen ging. Der ausgebildete Zahnmediziner und älteste Teilnehmer beim diesjährigen ESC brachte erfolgreich Disco und Right Said Fred zusammen. Dass sich das fürs Finale ausgeht, hat dann doch niemand kommen gesehen. Andererseits: Noch mehr als wegen der belanglosen Ballade – dieses Jahr überaus stark vertreten – schaut man den ESC wegen des Trashs. Davon gab es im ersten Halbfinale fast zu wenig – Serhat erkannte die Zeichen der Zeit und musste dafür nicht einmal in luftigen Höhen schweben. (Amira Ben Saoud, 15.5.2019)