Der Modepreis der Stadt Wien ging an Kenneth Izedonmwen (links). Überreicht wurde er von der Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.

Karin Krapfenbauer und Markus Pires-Mata nahmen für ihr Label "Hous of the" den "outstanding artist award" für experimentelles Modedesign entgegen.

Der Wien Product Accessories Award ging an Antonia Maedel und Lisa Mladek für ihr Label rudolf.

Wien – Im ehemaligen Wiener Sophienspital sind am Dienstagabend die Austrian Fashion Awards (AFA), die österreichischen Modepreise, zelebriert worden. Der diesjährige "outstanding artist award" für Modedesign des Bundeskanzleramts geht an das Label House Of The Very Island's. Die Stadt Wien bedachte Kenneth Ize mit ihrem Modepreis. Den Wien Products Accessories Award erhielt das Stricklabel rudolf.

"outstanding artist award"

Der mit 10.000 Euro dotierte "outstanding artist award" für experimentelle Mode wird 2019 zum vierten Mal vergeben. Preisträger sind, wie im Rahmen der AFA-Verleihung verkündet wurde, Karin Krapfenbauer und Markus Pires-Mata (ehemals Hausleitner). Sie führen das 2006 gegründete Label mit dem sperrigen Namen "House Of The Very Island's Club Division Middlesex Klassenkampf But The Question Is Where Are You, Now?" seit 2008 als Duo. Das Label steht für einen Mix aus klassischer Herrenschneiderei und Street Style sowie für die Verwendung regional produzierter Öko-Stoffe.

"Der Preis ist ein Zeichen der Anerkennung für das bisher Geleistete und soll dabei auch als Motivation für das weitere Schaffen dienen", ließ Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) ausrichten. Die Mode werde "national wie international hoch geschätzt". Die Jury verwies auf die Vorreiterrolle des Labels speziell bei Nachhaltigkeit und Geschlechteridentität. "Die Neugier hört einfach nie auf", versicherte Markus Pires-Mata.

Modepreis der Stadt Wien

Der mit 10.000 Euro ausgestattete Modepreis der Stadt Wien ermöglicht dem österreichisch-nigerianischen Label Kenneth Ize einen internationalen Auftritt bei einer Messe oder einem Festival. Es wurde 2016 von Kenneth Izedonmwen nach seinem Abschluss an der Angewandten gegründet und wird seit einem Jahr durch seinen Ex-Uni-Kollegen Axel Berner-Eyde als Design- und Geschäftspartner verstärkt.

Nach der Preisverleihung zeigten die geförderten und ausgezeichneten Designer ihre Mode. Hier ein look von Kenneth Ize.
Foto: APA/LUKAS HUTER

Izedonmwen nutzt sein Aufwachsen zwischen Nigeria und Österreich als Inspiration, afrikanische Handwerkstraditionen verbindet er mit moderner Produktion. Die Jury lobte die "Neudefinition von Luxus" und verwies auf erste solide Erfolge auf dem internationalen Ordermarkt. Auch im internationalen Wettbewerb um Modepreise schwimmt das Label auf der Erfolgswelle: Kenneth Ize ist Finalist beim höchst renommierten (und dotierten) LVMH – Young Fashion Designer Prize. Vor allem gehe es bei seinem Brand um die Liebe, betonte der Modeschöpfer. Die Finanzspritze sei aber höchst willkommen und werde gleich wieder investiert, zum Beispiel in eine Kooperation mit nigerianischen Weberinnen.

Wien Product Accessories Award

Der Wien Product Accessories Award ging an Antonia Maedel und Lisa Mladek. Sie gründeten ihr Label rudolf im Jahr 2014 und verweben seither Naturfasern wie Bio-Schafwolle zu zeitlosem Design. Gefärbt wird mit Naturfarben, überhaupt wird bei rudolf alles innerhalb von 150 Kilometern rund um Wien hergestellt. Künftig wollten sie "noch mehr in die Internationalität gehen", kündigten die beiden Modemacherinnen an.

Mit der AFA-Gala wurde das Take Festival for Independent Fashion and Arts eingeläutet, das ab der offiziellen Eröffnung am Mittwochabend bis Samstag zu einer Vielzahl von Angeboten aus den Bereichen Mode, Design, Film und Fotografie lädt. Das frühere Spital wird zur Bühne für Modeschauen, Kollektionspräsentationen, Ausstellungen, Vorträge und Feste. Einen Pop-up-Store für junges Design gibt es auch. (APA, red, 15.5.2019)