Peter Hacker ist seit einem Jahr Stadtrat in Wien.

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Wien – "Das wird man ja noch sagen dürfen", lautet die Überschrift zu einem Abschnitt eines Fragebogens, der in einer Beilage zum Magazin "Fleisch" mit einem Schwerpunkt zu linker Politik erschienen ist. Wiens Gesundheits- und Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) war dabei aufgefordert, Begriffe aus der Liste zu streichen. Was er auch tat. "Tschusch" und "Zigeuner" strich er weg. Andere Wörter aber blieben stehen – etwa "Schwuchtel", "Behinderter", "Mongo", "Spast" oder "Weib".

Zutiefst abzulehnende Begriffe

"Ein grober Fehler", bekannte Hacker nun auf Facebook. Es handle sich um "Begrifflichkeiten, die man allesamt nicht sagen sollte" und die er zutiefst ablehne. Wie war es zu dem Missverständnis gekommen? Hacker schildert, dass er zu streichen begonnen habe. Nach zwei Begriffen habe er jedoch wieder aufgehört, weil seiner Meinung nach alle gestrichen gehörten. Er wollte diese Frage aus dem Fragebogen herausnehmen lassen. "Mein Büro hat diesen Hinweis leider übersehen, und so wurde der Fragebogen mit dem unvollständig ausgefüllten Punkt übermittelt."

Hacker spricht in seinem Posting eine Entschuldigung aus: Diese Wörter hätten in seinem Sprachgebrauch keinen Platz. Zeit seines Lebens habe er für Inklusion und gegen Diskriminierungen und für Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen gekämpft. Das wolle er auch fortsetzen.

Auch an andere Personen war der Fragebogen gegangen, etwa an den ehemaligen Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), die Autorin Eva Menasse oder Flora Petrik, Vertreterin der "Jungen Linken". Wie auf der Homepage von "Fleisch" ersichtlich, enthält deren fertiger Fragebogen die Schimpfwörter-Frage nicht. Sie haben diese nämlich von vornherein ausgelassen. (rwh, 15.5.2019)