Gibt sein Regie-Debüt im Theater in der Josefstadt: Rabiatperle Claus Peymann.

APA/Roland Schlager

Nicht zu früh freuen: Claus Peymann, die Rabiatperle von anno dazumal am Burgtheater, wird zum 50. Uraufführungsjubiläum von Thomas Bernhards Ein Fest für Boris ebendieses im Theater in der Josefstadt inszenieren. Allerdings: erst im Mai 2020! Das gab Direktor Herbert Föttinger mit dem Lächeln des Siegers bei der Spielplanpräsentation am Mittwoch bekannt. Peymann gibt nun in jenem Haus sein Debüt, das er unvorsichtigerweise einmal ein "Schlaf- und Schnarchtheater" genannt hatte.

Eröffnet wird die Spielzeit am Haus am 5. September mit einer Dramatisierung von Doderers Die Strudelhofstiege, in der auch Martin Vischer vom Burgtheater seinen Einstand als neues Ensemblemitglied geben wird (Regie: Janus Kica, der später in der Spielzeit auch Bahrs Konzert verantwortet). Stephan Müller inszeniert Nestroys Jux, Elmar Goerden Rosmersholm von Ulf Stengl nach Ibsen, Amélie Niermeyer den Kirschgarten mit Otto Schenk als Firs. Peter Wittenberg nimmt sich Schnitzlers Zwischenspiel vor und Christopher Hampton Geheimnisse einer Unbekannten nach Stefan Zweig.

Volorisierung gefordert

In den Kammerspielen warten Die Migrantigen nach dem Film von Arman T. Riahi, Der Vorname, Mord im Orientexpress, die Marlene-Dietrich-Hommage Engel der Dämmerung, Florian Zellers Der Sohn sowie die Turrini-Uraufführung Gemeinsam ist Alzheimer schöner.

Mindestens genau so spannend wie die Programmvorschau war das Zahlen-Kapitel dieser Pressekonferenz: Wie sehr trotz gestiegener Einnahmen (Auslastung über 90%) das Theater in der Josefstadt mit der fehlenden Valorisierung der Gehälter zu kämpfen habe, daran erinnerte Stiftungsvorsitzender Günter Rhomberg, sichtlich enttäuscht über die viele Aufmerksamkeit für das Volkstheater. Direktor Föttinger wiederum findet es schade, dass es der Kulturminister noch kein einziges Mal in die Josefstadt geschafft hat. (16.5. 2019, Margarete Affenzeller)