Bild nicht mehr verfügbar.

Matteo Salvini löst nach eigenen Angaben Probleme. Daher nimmt er – laut Berichten – für sich auch in Anspruch, mit öffentlichem Gerät zu Wahlkampfveranstaltungen seiner Partei zu fliegen.

Foto: Reuters / Szabo

Rom – Der Rechnungshof in Rom hat Untersuchungen gegen Innenminister Matteo Salvini eingeleitet. Geprüft wird der Vorwurf, Salvini wäre in den letzten Monaten wiederholt mit Flugzeugen und Hubschraubern der Polizei außerhalb seiner institutionellen Verpflichtungen gereist. Die Ermittlungen wurden aufgrund eines Berichts der regierungskritischen Tageszeitung "La Repubblica" aufgenommen.

"La Repubblica" warf Salvini vor, mehr Zeit an Wahlkampfveranstaltungen seiner rechten Lega als in seinem Büro als Innenminister zu verbringen. "In den ersten viereinhalb Monaten 2019 hat der Minister lediglich 17 volle Tage im Innenministerium verbracht und 22 Tage halbtags gearbeitet. An den anderen Tagen war er abwesend. Er hat inzwischen an 211 Wahlveranstaltungen und nichtinstitutionellen Events teilgenommen", kritisierte "La Repubblica".

"Gegenteil nicht beweisbar"

Salvini wies den Vorwurf entschieden zurück. "Es gibt keine Unregelmäßigkeiten. Ich habe weder ein Staats- noch ein Polizeiflugzeug außerhalb offizieller Termine genutzt. Niemand wird das Gegenteil beweisen können", sagte Salvini.

Rückendeckung erhielt er dabei von Premier Giuseppe Conte. "Ich habe keinen Grund, Salvini nicht zu glauben", sagte der Premier. Die Polizei berichtete, dass Salvini in elf Monaten Amtszeit als Innenminister 19 Mal mit Hubschraubern oder Maschinen der Polizei geflogen sei.

"Ich löse Probleme"

Der 46-jährige Salvini wies auch den Vorwurf zurück, sich zu wenig um sein Ministerium zu kümmern. "Die Italiener bezahlen mich, damit ich ein sicheres Land garantiere, und die Verbrechen sind, seitdem ich im Amt bin, um 15 Prozent gesunken. Ich löse Probleme. Ob ich es vom Büro oder vom Mars aus tue – was ist der Unterschied? Wir hatten schon genug Innenminister, die im Büro schliefen", kommentierte Salvini.

Der Innenminister bemängelte, dass gegen ihn Ermittlungen wegen allem Erdenklichen laufen. "Man ermittelt gegen mich wegen Freiheitsberaubung und wegen Rassismus. Ich glaube, die Italiener schätzen meine Arbeit, und ich denke, dass ich einer der sparsamsten Innenminister in der Geschichte Italiens bin", sagte der Lega-Chef. (APA, 16.5.2019)