Je nach Ausbau der Bahnverbindung sieht die AUA ökonomische und ökologische Gründe, Kurzstrecken aufzugeben.

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Wien – Die im Zuge der Europawahl geführte Debatte über Klimaschutz und Luftfahrt sieht die Branche einen möglichen Beitrag: Die AUA erklärte auf Anfrage der APA am Freitag, dass Flugstrecken auf denen man mit dem Zug nicht mehr als drei Stunden braucht, ökologisch und ökonomisch nicht sinnvoll seien. Entscheidend sei aber die Frage der Schienen-Infrastruktur und die Flughafen-Anbindung.

So seien die Flüge zwischen Linz und Wien schon gänzlich auf die Schiene verlagert worden, seit die ÖBB-Railjets aus dem Westen kommend bis zum Flughafen Wien fahren. Die Kooperation mit den Bundesbahnen unter dem Namen "AIRail" laufe gut, so der Sprecher.

Wegen der Start- und Landepistensperre in Salzburg sei auch der Salzburger Airport derzeit nur über die Schiene an den Flughafen Wien-Schwechat angebunden. Für die Zugstrecke Salzburg-Flughafen Wien braucht man derzeit 2 Stunden und 49 Minuten.

Auf der Südstrecke zwischen Wien, Graz und Klagenfurt könnte sich der Flugverkehr ebenfalls auf die Schiene verlagern. Wenn 2026 die Tunnel durch den Semmering und die Koralpe fertig sind, soll die Zugfahrt zwischen Wien und Klagenfurt nur noch zwei Stunden und 40 Minuten dauern.

Übrigens liegt auch die Fahrdauer von Budapest nach Wien unter drei Stunden, allerdings fehlt vom Osten kommend die direkte Zugverbindungen zum Flughafen. Diese dürfte es laut ÖBB-Angaben aber erst in zehn bis zwanzig Jahren geben. Derzeit läuft die Trassenplanung für die Strecke bis Bruck an der Leitha. Erst in einem zweiten Schritt soll die internationale Verbindung Richtung Ungarn und in die Slowakei folgen.

Bitte keine Kerosinsteuer

Eine Kerosinsteuer – der Flugzeug-Treibstoff ist im Gegensatz zu Diesel und Benzin komplett steuerfrei – lehnt die Luftfahrtbranche aber ab, unter anderem weil der Luftverkehr in Europa nur für 3,6 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich sei, der Straßenverkehr hingegen für 21 Prozent.

Der Präsident des österreichischen Luftfahrtverbands, Peter Malanik, kritisierte gegenüber der APA die Diskussion als polemisch und forderte stattdessen, sachlich über sinnvolle und umsetzbare Maßnahmen zu sprechen.

Die diese Woche öffentlich gewordene Untersuchung der EU-Kommission, wonach die Steuer einen positiven Einfluss auf den CO2-Ausstoß hätte, sei "ein alter und fehlerhafter Erstentwurf", so Malanik. Mit Publikation der korrekten Studie sei erst im Juni – nach der EU-Wahl am 26. Mai – zu rechnen. (APA, 17.5.2019)