Hans Peter Haselsteiner kümmern laut Eigenaussage Rülpser nicht.

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Am Wochenende kam heraus, dass die FPÖ ihrer Annäherung an die "russische Oligarchennichte" in Bezug auf Hans Peter Haselsteiner Taten folgen ließ. Heinz-Christian Strache hatte ja gemeint, wenn die FPÖ an die Regierung käme, wäre es das Erste, dass keine Staatsaufträge mehr an Haselsteiner beziehungsweise die Strabag gehen würden.

Die "Russin" solle halt eine Strabag gründen, und dann bekäme sie die Staatsaufträge. Bei einem Treffen im August 2017 forderte der "Vertrauensmann" der Russin als "Geste des guten Willens" eine Pressemitteillung via Originaltextservice (OTS) quasi gegen den Industriellen – und die FPÖ tat dies tatsächlich und schrieb am 4. September in einer OTS, dass "der politisch höchst aktive Milliardär Hans Peter Haselsteiner seine offenbar scheckheftgepflegten Politnetzwerke offenlegen" soll.

Aussender des Textes war der damalige Leiter der FPÖ-Pressestelle Wien, Toni Mahdalik. Haselsteiner will ja nun alle Vergabeverfahren prüfen, bei denen die Strabag nicht zum Zug kam, das hat er am Samstag im STANDARD-Gespräch angekündigt. Wie er die Angelegenheit nun sieht, da er die OTS kennt, mit der die FPÖ ihren "guten Willen" unterstrich? Der frühere Konzernchef und Westbahn-Miteigner bleibt gelassen. Die Aussendung habe ihn weder damals beschäftigt, noch beschäftige sie ihn heute, es sei ihm egal, "was der rechte braune Zwerg von links rülpst".

Die Kürzel der FPÖ-Aussendung ergeben ein Gesamtbild.
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Eines beschäftige ihn aber schon, jetzt, da er das Video mit den Aussagen Straches über ihn beziehungsweise die Strabag kenne: "Ich frage mich, woher die Anwürfe und Anzeigen und Verdächtigungen kommen, die in den vergangenen Jahren gegen mich kamen. Wer hat mich in Ungarn mit welchen politischen Absichten vernadert?", fragt er in Bezugnahme auf strafrechtliche Ermittlungen, die einst rund um Strabag-Aufträge geführt und dann eingestellt wurden. (Renate Graber, 20.5.2019)