Foto: www.corn.at Heribert CORN

Wir werden uns noch wundern, was alles geht. Nämlich nach den Wahlen eine Koalition Türkis-Blau II mit einem Kanzler Sebastian Kurz und einem Vizekanzler Norbert Hofer.

Daran mitgewirkt haben wird dann Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Der Präsident wird – zu Recht – jetzt überall wegen seiner Gelassenheit ("Wir kriegen das schon hin") und seinem Drängen auf "Stabilität" gelobt. Aber "Stabilität" bedeutet für ihn, die SPÖ (und auch die FPÖ) davon abzubringen, am Montag einen Misstrauensantrag gegen Sebastian Kurz zu unterstützen. Wenn Kurz aber nicht gestürzt ist, kann er seinen Wahlkampf, den er mit seinem ersten Statement nach "Ibiza-Gate" begonnen hat, voll fortführen. Er wird bei der Wahl gut bis sehr gut abschneiden. Dann kann er etwas mit den Neos machen (muss sich aber ausgehen) oder mit der SPÖ (mit der er jetzt nicht einmal ernsthaft spricht). Oder, Überraschung, mit einer mehr oder weniger geschrumpften FPÖ (Modell Schüssel 2002). Norbert Hofer wird gerne einschlagen (nachdem er Herbert Kickl verräumt hat). Alle werden sich dann einreden, dass die FPÖ jetzt eine ganz andere ist, obwohl sie ganz genau dieselbe rechtsextreme Partei sein wird. Jene, die geglaubt haben, die FPÖ jetzt einmal auf längere Zeit loszusein, werden sich wundern. Außer der Bundespräsident stimmt dieser Wiederaufführung eines total gekrachten Stücks nicht zu. (Hans Rauscher, 22.5.2019)