Die Gehälter sind in diesem Jahr zwischen drei und bis zu 4,3 Prozent gestiegen.

Foto: istockphoto

Zum Teil kräftige Gehaltssteigerungen prognostizierte die Managementberatung Kienbaum für 2019. Nun liegt die aktuelle Gehaltsstudie vor und im Vergleich zum Vorjahr sind die Gehälter in diesem Jahr zwischen drei und bis zu 4,3 Prozent gestiegen, bei einer durchschnittlichen Inflation von 1,6 Prozent.

Das Wirtschaftswachstum wird allerdings etwas schwächer eingeschätzt als noch vor einem Jahr: 46 Prozent der Unternehmen rechnen in diesem Jahr mit steigender oder sogar stark steigender Profitabilität (2018: 56 Prozent). Mehr als die Hälfte erwarten stabile Zahlen. Diese Ergebnisse stammen aus der aktuellen Vergütungsstudie der Personal- und Managementberatung Kienbaum Wien.

Berufseinsteiger

Jüngeren Beschäftigten kommt eine Grundgehaltserhöhung von 3,8 Prozent zugute, im Vorjahr lag der Wert noch bei 4,5 Prozent. Trotzdem liege die Erhöhung in diesem Personenkreis mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung über dem Durchschnitt von 3,5 Prozent unter den Spezialistenfunktionen, ergänzt Alfred Berger, Leiter des Bereichs Compensation & Performance Management bei Kienbaum Wien.

Bei den Führungskräften liegt der Mittelwert für die Gehaltsentwicklung der Grundvergütung bei einem Plus von 3,4 Prozent. Den deutlichsten Zuwachs verzeichnet die Ebene der Abteilungsleitung, sie liegt fast einen Prozentpunkt darüber. Mehr als die Hälfte der Geschäftsführermitglieder nennen die wirtschaftliche Situation des Unternehmens als Grund für die Erhöhung der Vergütung. In der Bereichs- und Abteilungsleitung ist in etwas mehr als der Hälfte der Fälle der Hauptgrund die individuelle Leistung.

Variable Vergütung steigt leicht an

Der Bonus ist weiterhin eine wichtige Komponente des Vergütungspakets. Der variable Anteil der Gesamtbarvergütung erhöhte sich zum Vorjahr in den verschiedenen Führungsebenen um bis zu zwei Prozent. Der Prozentsatz der Top-Management-Funktionen, die einen leistungsbezogenen Anteil ihrer Vergütung erhalten, liegt bei 94. In dieser Geschäftsführungsebene erhalten die Führungskräfte rund ein Viertel ihrer Bezüge als variable Leistung.

Firmenwagen als beliebtestes Benefit

Österreichs Zusatzleistung Nummer eins ist nach wie vor der Firmenwagen. "So gut wie jeder Top-Entscheider fährt einen Firmenwagen. Die Budgets hierfür sind leicht zurückgegangen: im vergangenen Jahr durfte ein Auto für die oberste Führungsebene noch 60.000 Euro kosten, nun sind es um 1.000 Euro weniger", sagt Alfred Berger. Bei den anderen Führungskräften liegt das Anschaffungsbudget zwischen 31.000 und 46.000 Euro.

"Zudem werden Firmenhandys als Benefit immer beliebter. Auch die Gesundheitsversorgung und Essenszuschüsse kommen öfter zum Einsatz", fasst Alfred Berger zusammen. "Die Fringe Benefits machen durchaus einen Gesamtbestandteil in der jährlichen Vergütung von bis zu fünf Prozent des Jahreseinkommens aus, finden aber im Bewusstsein der Beschäftigten nicht immer die entsprechende Wertschätzung". (red, 23.5.2019)