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Hat in Paris ein Endspiel zu verteidigen: Dominic Thiem.

Foto: REUTERS/Giuseppe Maffia

Paris – Vorjahresfinalist Dominic Thiem feiert zum Auftakt seiner sechsten French Open eine Premiere. Der 25-Jährige, beim zweiten Major des Jahres als Nummer vier gesetzt, trifft erstmals auf den unbekannten US-Wildcardspieler Tommy Paul. Das hat die Auslosung am Donnerstagabend auf der Anlage in Roland Garros ergeben. Danach wird es weit schwieriger für Thiem.

Neo-Manager Herwig Straka, dessen Verpflichtung erst am Donnerstag bekannt wurde, war mit der Auslosung zufrieden. "Es gibt ja ein paar unangenehme Gegner, die man hätte bekommen können in der ersten Runde, das ist einmal nicht der Fall", stellte der 53-jährige Steirer fest. "Das Niveau ist trotzdem hoch, aber die Chance, sich einmal in das Turnier reinzuspielen mit den Gegnern in den ersten zwei Runden ist sehr gut. Die Setzung als Nummer vier ist jetzt natürlich ein Vorteil, weil die wirklich großen Kaliber erst im Semifinale kommen."

Grundsätzlich gebe es keine gute oder schlechte Auslosung, aber: "Es hätte auf jeden Fall schlechter kommen können."

Auch in Runde zwei sollte Thiem gegen den Sieger aus Alexander Bublik (KAZ) gegen einen Qualifikanten keine große Mühe haben. Erster möglicher gesetzter Gegner wäre in Runde drei der als Nummer 28 gereihte Brite Kyle Edmund. Im Achtelfinale wartet bei programmgemäßem Verlauf entweder "Angstgegner" Fernando Verdasco (ESP-23) oder Gael Monfils (FRA-14), also ein erster großer Prüfstein, und im Viertelfinale könnte Thiem mit dem als Nummer 8 gesetzten Argentinier Juan Martin Del Potro ebenfalls ein sehr unangenehmer Gegner gegenüberstehen. Sowohl gegen Verdasco als auch gegen Del Potro hat Thiem eine 0:4-Bilanz.

Gegen Paul hat der 13-fache Turniersieger aus Lichtenwörth noch nie gespielt. Der 22-Jährige aus New Jersey ist Nummer 136 im ATP-Ranking. Thiem, der im Vorjahr erst im Endspiel Rafael Nadal unterlegen war, befindet sich als Nummer 4 des Grand-Slam-Turniers in der oberen Hälfte der Auslosung. Sollte Thiem zum vierten Mal en suite das Halbfinale erreichen, dann könnte es also zum Duell mit dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic kommen. Gegen Sandplatz-König Rafael Nadal würde Thiem erst in einer Wiederholung des Endspiels von 2018 im Finale antreten.

Thiem ist der einzige fix qualifizierte Österreicher im Einzelbewerb. Lucas Miedler hat am Freitag in der dritten Qualifikationsrunde die Chance, sich erstmals für einen Major-Turnier-Hauptbewerb zu qualifizieren. Bei den Damen war Österreich ja nicht einmal in der Qualifikation vertreten.

Aus internationaler Sicht interessant ist u.a. das Erstrunden-Duell von Alexander Zverev, dem es in der bisherigen Saison nicht nach Wunsch verlaufen ist. Der als Nummer 5 gesetzte Deutsche hat mit dem starken Australier John Millman ein schweres Auftaktlos. Der topgesetzte Djokovic hat mit dem Polen Hubert Hurkacz allerdings auch nicht gerade einen leichten Startgegner, das Gleiche gilt für Del Potro, der sich gleich mit dem aufstrebenden Chilenen Nicolas Jarry messen muss.

Bei den Damen trifft die ungesetzte US-Amerikanerin Venus Williams trifft in einem der Erstrunden-Schlager auf die als Nummer 9 geführte Ukrainerin Elina Switolina. Ihre Schwester Serena, in Paris die Nummer 10, spielt in ihrem erst zweiten Sandplatz-Match 2019 auf die Russin Witalja Djatschenko. Naomi Osaka, die ihr drittes Major en suite gewinnen könnte, startet gegen Anna Karolina Schmiedlova (CZE) und könnte schon in Runde zwei mit der Ex-Paris-Siegerin Jelena Ostapenko (LAT) schwer zu kämpfen haben. Diese wiederum trifft im Kracher der Runde eins auf die ehemalige Nummer eins, Viktoria Asarenka aus Weißrussland. (APA, 23.5.2019)