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Seit seinem Rücktritt tobt Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) in sozialen Medien. Achtmal bearbeitete er ein Statement zu dem Ibiza-Video, durch das bekannt geworden war, dass der damalige FPÖ-Chef Staatsaufträge gegen eine Parteifinanzierung in Aussicht stellte. In später verworfenen Versionen des Facebook-Beitrags sprach Strache etwa noch von Dirty Campaigning "aus dem Ausland". In einem Video-Statement spricht er von einem rechtswidrig erstellten Video "unter Mitwirkung von Lockvögeln". "Die Gedanken sind frei", so Strache – denn es habe sich nur um "Gedankenspiele" gehandelt.

Kurz' "Machtrausch"

Doch auch in den offiziellen Facebook-Auftritten von Ex-Innenminister Herbert Kickl und der FPÖ selbst wird dem Ärger freier Lauf gelassen. Dort wirft die FPÖ Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vor, "eine wirklich gute Zusammenarbeit" (Norbert Hofer im ORF) ruiniert zu haben, da er sich im Machtrausch befinde. Mit "Ist das Demokratie?" und "Einfach unfassbar ..." werden solche Sujets getextet.

"Erfolgreichen Kurs eiskalt zerstört"

In einem Facebook-Posting spricht die Partei zudem von einem "Mega-Shitstorm" auf Kurz‘ Facebook-Seite, da er den "erfolgreichen Reformkurs eiskalt zerstörte", heißt es. Ein Blick auf das Profil des Kanzlers zeigt – wohl auch aufgrund der vielen kritischen Beiträge der FPÖ – tatsächlich zahlreiche verärgerte Kommentare. Sie stammen vorwiegend, wie die Accounts der Nutzer offenbaren, von FPÖ-Fans.

Neben "Erbrech"-Emojis findet sich massenhaft Kritik an Kurz' Vorgehen, viele User verteidigen Straches Verhalten. Vor allem aber die Entlassung von Kickl stößt sauer auf – wohl auch angetrieben durch die tagelange Kampagne des Ex-Innenministers auf der eigenen Facebook-Seite. (red, 24.5.2019)