Wieselburg/Wieselburg-Land – Zehn Jahre Technologie- und Forschungszentrum (TFZ) Wieselburg-Land und fünf Jahre Technopol sind am Freitag gefeiert worden. Der Technopol Wieselburg bietet 300 Hightech-Arbeitsplätze, an der höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco Josephinum bzw. am Fachhochschul-Campus Wieselburg werden derzeit insgesamt 1.650 Menschen ausgebildet.

Nach Eröffnung des ersten Bauteils 2009 wurde das TFZ 2013 auf 2.700 Quadratmeter vermietbarer Fläche erweitert, die mit 94 Arbeitsplätzen zur Gänze belegt ist. Wieselburg stehe für die erfolgreiche Vernetzung von Forschung, Bildung und Wirtschaft in den Technologiefeldern Bioenergiesysteme, Agrartechnologie, Lebensmitteltechnologie und Wasserwirtschaft, hieß es von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich. "Wieselburg hat sich in nur zehn Jahren zu einem internationalen Technologie-Hotspot entwickelt. Mit den Forschungsaktivitäten in den Bereichen Smart Farming – also der Digitalisierung der Landwirtschaft – und Microgrids für die effiziente Nutzung von erneuerbaren Energien liefert Niederösterreich Ergebnisse, die zur internationalen Spitzenklasse zählen", sagte Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP).

Wieselburg ist der jüngste Technopolstandort in Niederösterreich. Im Netzwerk sind der Aussendung zufolge zahlreiche innovative Unternehmen und öffentliche Institutionen (etwa das Institut für Kulturtechnik und Bodenwasserwirtschaft des Bundesamts für Wasserwirtschaft oder Josephinum Research, eine teilrechtsfähige Forschungseinrichtung des Francisco Josephinums) verankert. Seit dem Start wurden acht neue Unternehmen rund um die Technologiefelder des Standorts gegründet.

Erweiterte Forschungsbereiche

Der Autozulieferer ZKW Group ist seit rund zwei Jahren im TFZ mit der Patentabteilung vertreten. "2018 belegte ZKW mit 117 Patenten österreichweit Rang zwei", sagte Oliver Schubert, CEO der ZKW Group. "Aus einer Forschungseinrichtung für die heimische Bioenergiebranche wurde ein auch international wahrgenommenes Forschungszentrum, das in den vergangenen zehn Jahren unter anderem rund fünf Millionen Euro an europäischen Forschungsfördermitteln an den Standort TFZ Wieselburg-Land gebracht hat", betonte Walter Haslinger von der Bioenergy 2020+ GmbH. In der jüngeren Vergangenheit habe man die traditionellen Forschungsbereiche – Biomasseverbrennung und Biotreibstoffe – um die Themen Mikronetze und Wärmepumpen erweitert. Ebenfalls vertreten am Standort ist das Futtermittellabor Rosenau der Landwirtschaftskammer NÖ.

Gefördert werden die Technopole in Tulln, Wiener Neustadt, Krems und Wieselburg mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung der EU. Insgesamt wurden mit dem Programm bisher 3.350 Hightech-Arbeitsplätze in Niederösterreich geschaffen. In den Ausbildungsstätten zu den Technologiefeldern gibt es 7.620 Studierende. (APA, 25.5.2019)