Deepfakes gerieten vor allem im vergangen Jahr in das Zentrum hitziger Debatten. Dabei handelt es sich um täuschend echt aussehende Videos, bei denen das Gesicht einer Person in einem Video mit einem anderen getauscht wird. Aus Merkel wurde etwa Trump, aus einem Pornostar eine bekannte Hollywood-Schauspielerin. In der Vergangenheit brauchte es jedoch eine größere Sammlung von Fotos einer Person aus verschiedenen Perspektiven, um tatsächlich ein brauchbares Video daraus zu schmieden.

7.000 Referenzfotos

Nun hat Samsungs KI-Forschungslabor in Moskau es geschafft, ein KI-System zu trainieren, das nur ein einziges Bild braucht. Dafür wurden, wie der BBC berichtet, 7.000 Fotos von Prominenten als Trainingsdaten genutzt. Das Projekt wurde auch in einem Youtube-Video vorgestellt, das mehrere Beispiele zeigt – darunter etwa die Mona Lisa, die sich bewegt und spricht.

Egor Zakharov

Durch Pornos populär geworden

Treibender Faktor hinter Deepfakes waren ursprünglich Pornoseiten. "Face swaps", die Montage eines Gesichts auf das Gesicht einer anderen Person, oft mit bekannten Filmstars, sind dort seit Jahren beliebt. Lange waren nur Profis mit entsprechender Photoshop-Software in der Lage, solche Videos herzustellen. Bis ein anonymer Nutzer, der sich selbst "deepfake" nennt (eine Kombination aus "Deep Learning" und "Fake"), ein Programm in einem Reddit-Forum teilte, das es auch Usern ohne umfassende Programmierkenntnisse ermöglichte, solche Fälschungen zu erstellen. Vereinfacht erklärt speisen Nutzer das Programm mit existierenden Fotos einer Person – je mehr, desto besser. Mittels Machine-Learning ersetzt das Tool daraufhin das alte Gesicht in dem Video durch ein neues. (red, 25.5.2019)