Huawei-Chef Ren Zhengfei.

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Nach den US-Sanktionen gegen den chinesischen Huawei-Konzern hat dessen Chef Ren Zhengfei US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert. "Ich sehe seine Tweets und finde es lächerlich, weil sie sich widersprechen", sagte Ren Zhengfei in einem am Montag veröffentlichten Interview des Finanzdienstes Bloomberg.

Der Chef des Smartphone-Anbieters und Netzwerk-Ausrüsters bezog sich dabei auf eine Äußerung von Trump, wonach die gegen Huawei verhängten Strafen auch Teil der Verhandlungen über ein Handelsabkommen zwischen China und den USA werden könnten. Ren Zhengfei fragte, wie sein Konzern mit dem Handelsstreit zusammenhänge und nannte Trumps Vorschlag einen "großen Witz".

Gegen Vergeltung an Apple

Huawei-Chef Ren Zhengfei hält Vergeltungsmaßnahmen Chinas gegen Apple für unwahrscheinlich. "Das wird erstens nicht geschehen, und wenn das doch passieren sollte, werde ich der erste sein, der dagegen protestiert", sagte er der Agentur "Bloomberg".

Der Huawei-Gründer räumte ein, dass die Exportbeschränkungen durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump den zweijährigen Vorsprung, den sich der chinesische Netzwerkausrüster und Handyhersteller gegenüber der Konkurrenz aufgebaut hat, beeinträchtigen könnte. Er betonte jedoch, dass Huawei entweder seine Chipversorgung erhöhen oder Alternativen finden werde, um bei Smartphones und 5G vorne zu bleiben.

Die USA hatten Huawei vor wenigen Tagen auf eine schwarze Liste gesetzt, die es US-Firmen untersagt, mit dem Unternehmen Geschäfte zu tätigen. Trump wirft dem Konzern vor, dass mit seinen Produkten Spionage für den chinesischen Staat betrieben werden kann. Huawei weist das zurück. (APA, 27.5. 2019)