Salzburg – Zur großen Salzburger Meisterparty vor der malerischen Kulisse von Schloss Kleßheim haben sich am Sonntagabend auch leise melancholische Töne gemischt. Neben Trainer Marco Rose verabschiedeten sich auch die Stammkräfte Munas Dabbur, Fredrik Gulbrandsen und Hannes Wolf sowie Edelreservist Christoph Leitgeb vom Bundesliga-Serienmeister. Bang soll den Fans der "Roten Bullen" dennoch nicht werden.

Mit Munas Dabbur verabschiedet sich der Torschützenkönig der Liga (18 Treffer) aus Salzburg.
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"Wir sind schon mitten drin in der Planung für die neue Saison, und ich kann jetzt schon sagen, dass wir eine gute Mannschaft stellen werden", betonte Sportdirektor Christoph Freund nach der 7:0-Gala zum Saisonabschluss gegen St. Pölten. Anstelle von Rose wird der Amerikaner Jesse Marsch (45) das Ruder in der Mozartstadt übernehmen. Über allem wird im Herbst die erstmalige Teilnahme an der Champions League schweben.

Autokorso.
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Mit einem Autokorso ging es nach dem Schützenfest in der ausverkauften Arena zur offiziellen Feier. Als Stargast hatte sich bereits zuvor Ex-Torjäger Jonatan Soriano eingestellt. Der nun in Saudi-Arabien spielende Spanier überreichte den Fans in der Halbzeitpause einen goldenen Stern für die zehnte Meisterschaft in der Red-Bull-Ära. Dieser wird künftig auch die Trikots schmücken.

Die ausgelassene Stimmung auf dem Balkon von Kleßheim forderte dann auch ein Opfer. Die ohnehin bereits ramponierte Cup-Trophäe wurde im Trubel gröber in Mitleidenschaft gezogen. Vor rund 7.000 Zuschauern bildete dann ein Feuerwerk den Abschluss der offiziellen Feierlichkeiten. Mannschaft und Betreuer feierten danach noch im Schloss weiter.

Andreas Ulmer (li) bleibt, Marco Rose geht.
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Rose hatte sich schon zuvor in der Kabine von seinem Team verabschiedet. Dabei soll auch die eine oder andere Träne geflossen sein. "Für mich beginnt jetzt eine neue Aufgabe, ich muss mich wieder neu beweisen, aber so zu gehen ist etwas Besonderes. Ich kann an die Fans nur appellieren, dass sie weiter herkommen, es lohnt sich hierher zu gehen", sagte der künftige Chefcoach von Mönchengladbach. Der Erfolg spiegelt sich auch auf den Rängen wieder: 8.500 Dauerkarten sind für kommende Saison schon weg – ein Rekord.

Mit Rose verabschieden sich auch dessen Assistenten Alexander Zickler und Rene Maric. Der einst noch als Aktiver für Salzburg spielende Zickler sprach von einer "unglaublichen Zeit. Ich bin dankbar dafür, dass ich etwas ein Stück weit entwickeln konnte, denn gerade in den letzten Jahren hat sich in diesem Verein etwas Unglaubliches getan", meinte der Deutsche. Er könne auch aus einem Grund beruhigt gehen: "Wir haben das Thema Champions League Gott sei Dank auch ad acta gelegt."

Comebacks von Hwang und Ashimeru

Die Auftritte in der Königsklasse sollen im Herbst Highlights werden. Trotz der Abgänge will Salzburg im Konzert der Großen reüssieren. Verstärkungen werden kommen, soviel scheint sicher. An die Salzach fix zurückkehren werden nach ihren Leih-Engagements die Offensivspieler Hwang Hee-chan (zuletzt HSV) und Majeed Ashimeru (St. Gallen). Bei anderen verliehenen Profis wie Sekou Koita (WAC) oder Igor (Austria) ist die Zukunft offen.

Auch offen bleibt, mit welchem Betreuerteam der Meister in die kommende Saison startet. Am 24. Juni erfolgt der Trainingsstart unter Marsch. Als Assistenten vorerst dabei sind Rene Aufhauser und Torhütercoach Herbert Ilsanker. (APA, 27.5.2019)