Rund 130.000 Menschen in Österreich leiden an Demenz. Bis zum Jahr 2050 soll sich die Zahl der Betroffenen laut Experten fast verdoppeln. Um den Patienten und ihren Angehörigen Unterstützung zu geben, sind Selbsthilfegruppen eine wichtige Maßnahme. Der Verein "Promenz" hat in Wien und Niederösterreich Selbsthilfegruppen gegründet und fordert nun eine Ausweitung des Angebots auf ganz Österreich.

Seit zwei Jahren führt der Verein in regelmäßigen Abständen Gruppentreffen durch. Zunächst gab es Treffen in Hietzing, danach in Klosterneuburg. Ab sofort können Erkrankte auch in Hernals zu einer Selbsthilfegruppe gehen.

Etwa für Beatrix Gulyn – bei der ehemaligen Ärztin wurde vor 14 Jahren Demenz diagnostiziert – sind die Gruppentreffen ein wichtiger Anker, um trotz Krankheit ein selbstbestimmtes Leben zu führen, wie sie erzählt. "Die Angst und der Schrecken gehen weg, aber die Krankheit bleibt. Auch das hab ich in der Gruppe gelernt", so Gulyn.

Nicht mehr leistungsfähig

Betroffene seien der Gefahr ausgesetzt, an den Rand gedrängt zu werden, weil sie nicht mehr "leistungsfähig" seien, sagt "Promenz"-Geschäftsführer Raphael Schönborn. "Wir wollen der Demenz den Schrecken nehmen."

Der Verein hat gemeinsam mit der Volkshilfe und mit Unterstützung des Sozialministeriums eine neue Informationsbroschüre erstellt, die alle Fragen rund um die Krankheit beantworten soll. Die Diagnose Demenz sei mit großer Angst erfüllt, sagt auch der Direktor der Volkshilfe Österreich, Erich Fenninger: "Es ist eine Krankheit, die kommt, aber nicht wieder geht." (APA, 2.6.2019)