Tabuthema oder offenes Gespräch? Wie gehen Sie als Vater mit dem Thema Menstruation um?

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Über Menstruation zu sprechen ist generell so eine Sache – man könnte durchaus sagen, dass es nach wie vor ein Tabuthema ist. Ein Grund, warum wir im STANDARD-Zyklus alle zwei Wochen über verschiedenste Themenbereiche schreiben, die die Monatsblutung betreffen. Doch was im öffentlichen Diskurs noch einiger Auflockerung bedarf, fällt selbst im engsten Familienkreis nicht immer leicht.

Vor allem wenn man als junges Mädchen das erste Mal die Regel hat, ist man leider oft unvorbereitet und unaufgeklärt – besonders vonseiten der Väter. Auch in der STANDARD-Umfrage zum Thema geben Userinnen an, in erster Linie von ihrer Mutter und der Schule über die Menstruation aufgeklärt worden zu sein:

Ganz generell lässt sich aus der Umfrage ableiten, dass die befragten Frauen im engsten privaten Umfeld eher selten mit ihren Vätern über die Menstruation reden:

Über die Regel zu sprechen scheint also familiär betrachtet nach wie vor ein Mutter-Tochter-Thema zu sein. Nicht ganz abwegig, hat doch jede Mutter selbst die monatliche Blutung schon vielfach erlebt. Auf die Fragen und Probleme der eigenen Töchter zu reagieren fällt daher meist leichter.

Mit dem Vater zu sprechen ist ein "bisschen unangenehm"

Abgesehen von den eigenen körperlichen Erfahrungen haben Väter allerdings ebenso wie Mütter die Möglichkeit, mit den Töchtern über die Menstruation zu sprechen und diese darüber aufzuklären. Voraussetzung ist natürlich auch die Offenheit der Tochter. In der STANDARD-Umfrage antworteten einige Userinnen auf die Frage, mit wem sie über ihre Menstruation sprechen, auch, dass es für sie normal sei, mit den Papas darüber zu reden. Andere wenden sich gar nicht oder nur bei Problemen und Schmerzen an ihre Väter, wie diese Teilnehmerin schreibt:

"Mit Frauen ist es nie unangenehm. In den Gesprächen geht's einfach nur um Erfahrungen, vor allem Schmerzen oder Situationen, die passieren, während man seine Tage hat. Meinem Vater ist es ein bisschen unangenehm, aber ich erzähle ihm, wenn ich zum Beispiel an Schmerzen leide. Er wird mich nie darauf ansprechen, aber er wechselt auch nicht das Thema, wenn ich ihm davon erzähle."

Sprechen Sie als Vater mit Ihrer Tochter über die Periode?

Oder ist Ihnen das Thema unangenehm? Gibt es Gründe, weshalb Sie darüber sprechen oder das lieber vermeiden? Wenden Sie sich umgekehrt als Tochter an Ihren Vater, wenn es um die Regel geht? Würden Sie sich als Vater oder Tochter einen offeneren Umgang dahingehend wünschen? Berichten Sie von Ihren Erfahrungen im Forum! (mawa, 6.6.2019)