Neymar da Silva Santos Júnior

Foto: : APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Die Affäre um die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Brasiliens Fußballstar Neymar wird immer diffuser. Laut dem TV-Sender Globo haben die Anwälte des angeblichen Opfers am Montag die Zusammenarbeit aufgrund widersprüchlicher Aussagen der Frau beendet.

Der Sender zitierte aus einem Schreiben der Kanzlei Fernandes e Abreu. Demnach hatte die Mandantin zunächst angegeben, eine Beziehung mit dem Stürmerstar von Paris St. Germain zu führen. Dieser sei jedoch später gewalttätig geworden und habe sie körperlich angegriffen. Bei der Polizei habe die Frau, deren Identität weiter geheim gehalten wird, jedoch eindeutig von Vergewaltigung gesprochen, was eine vollkommen andere Behauptung sei.

Die Nachrichtenseite "UOL Esporte" behauptete indessen, sie habe Zugang zu einem medizinischen Bericht, wonach die junge Frau an Hämatomen an Beinen und Gesäß, Magenproblemen und posttraumatischen Symptomen gelitten habe. Der ärztliche Bericht sei von einem Arzt in Sao Paulo sechs Tage nach dem Übergriff erstellt worden.

Ermittlungsverfahren wegen Veröffentlichung intimer Fotos

Brasiliens Fußballverband hat unterdessen die Verschiebung von Neymars Aussage bei der Polizei auf Montag beantragt. Die Selecao bestreitet am Sonntag in Porto Alegre gegen Honduras ihr letztes Vorbereitungsspiel auf die Copa America. Brasilien startet am 14. Juni in Sao Paulo gegen Bolivien in die Südamerikameisterschaft im eigenen Land.

Die für Cyberkriminalität zuständige Polizeidienststelle in Rio de Janeiro hatte am Sonntag angekündigt, ein Ermittlungsverfahren gegen Neymar wegen Veröffentlichung intimer Fotos ohne Zustimmung der betroffenen Person zu eröffnen. Parallel dazu läuft bereits eine Untersuchung in Sao Paulo, wo die junge Frau am Freitag gegen Neymar Anzeige erstattet hatte. Neymar bestreitet die Vorwürfe vehement und spricht davon, "in eine Falle getappt" zu sein.

Zum Beweis seiner Unschuld veröffentlichte er am Samstag auf seinem Instagram-Profil Chatverläufe. Die Fotos wurden vor der Veröffentlichung bearbeitet, zeigen nicht das Gesicht der Frau, auch intime Stellen ihres Körpers wurden unscharf gemacht, was den möglichen Straftatbestand aufheben könnte. Der Eintrag wurde mittlerweile gelöscht. (sid, 4.6.2019)