Es ist sechs Jahre her, da zeigte Apple einen kompakten, runden Mac Pro als "Zukunft des Profi-Desktops". Doch das Gerät sorgte im Nachhinein für Frustration. Denn die Erweiterbarkeit war limitiert und der Recher hatte unter Last mit einem latenten Wärmeproblem zu kämpfen. Mit dem neuen Mac Pro, der zum WWDC-Start präsentiert wurde, kehrt man zurück zur angestammten, rechteckigen Form von Desktop-PCs.

In Sachen Ausstattung verspricht man Höchstleistungen für den Rechner, der aufgrund der markanten Löcher im Gehäuse bereits den Beinamen "Käsereibe" erhalten hat. In der Maximalausführung lässt er sich mit einem 28-kernigen Intel Xeon-Prozessor und 1,5 TB ECC-RAM bestücken. Über Grafikkartendocks, MPX Modules genannt, können bis zu vier Vega Pro 2-Karten von AMD eingebaut werden.

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Nie wieder Hitzeprobleme

Wer noch zusätzliche Leistung für Videobearbeitung braucht, kann außerdem zu einer Erweiterungskarte namens Afterburner greifen. Sie ermöglicht die parallele Bearbeitung von drei 8K-Videoquellen oder bis zu zwölf 4K-Quellen. Freilich kann man auch diverse andere Hardware in die insgesamt acht PCI-Express-Slots stecken. Damit das mutmaßliche Leistungswunder stets genug Strom hat, ist es mit einem Netzteil bestückt, das bis zu 1,4 kW liefert.

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Neben dem größeren, gelochten Gehäuse hat man noch weitere Maßnahmen gesetzt, die Hitzeschwierigkeiten ausschließen sollen. Alle wichtigen Hardwareelemente sind mit teils massiven Heatsinks bestückt, drei kräftige Lüfter sollen die leise, aber effiziente Abfuhr warmer Luft bewerkstelligen. Damit soll der Computer stets mit höchster Leistung arbeiten können.

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Ersteindruck gelungen

The Verge konnte sich nun den neuen Mac Pro ansehen. Selber Hand anlegen war zwar nicht möglich, jedoch wurden Profi-Anwendungen wie Final Cut Pro X, Adobe Lightroom und Logic Pro X vorgeführt. Selbst die Basisversion des Rechners zeigte sich dabei als sehr leistungsfähige Option für kreative Arbeiten. Gezeigt wurde dabei freilich auch das neue Pro Display XDR. Während eines Live-Fotoshootings diente ein iPad Pro für die Live-Vorschau von Bildern direkt von der Kamera.

Der Ersteindruck fällt positiv aus. Sofern man "bereit ist, so zu arbeiten, wie Apple es sich vorstellt, könnte der Mac Pro eine traumhafte Workstation für Profi-Fotografen" sein. Vorausgesetzt, diese bringen das Budget und den Platz mit, um sich den künftig ab 6.000 Dollar verkauften Rechner nebst mehrerer Bildschirme und ihren 1.000-Dollar-Standfüßen in ihr Büro zu stellen. (red, 04.06.2019)