Gaming Disorder ist seit kurzem eine offizielle Krankheit. Es gibt nun einen ersten Test, der Tendenzen aufzeigt.

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Gaming Disorder, also Videospielsucht, ist seit kurzem eine offizielle Krankheit. Die Weltgesundheitsorganisation hat dies kürzlich festgelegt. Dies hat zufolge, dass es Therapien geben wird, die von der Krankenkasse bezahlt werden. Die Diagnose einer solchen Krankheit muss freilich durch einen medizinischen Experten erfolgen, allerdings gibt es nun einen ersten Selbsttest, der eine Tendenz nachweisen soll.

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Studie soll zeigen, wie viele Menschen Probleme mit Gaming haben

An "Do I Play Too Much Videogames" waren mehrere Wissenschafter von unterschiedlichen Universitäten beteiligt. Der Test soll auch bei einer größer angelegten Studie zu den Effekten von Videospielen helfen. Die Ergebnisse sollen Auskunft darüber liefern, wie viele Menschen von Videospielsucht betroffen sind. Eine Studie der deutschen Krankenkasse DAK bescheinigte kürzlich, dass es in Deutschland fast 500.000 Risikogamer gibt.

Foto: Do I Play Too Much Videogames

Teilnehmer bekommen direktes Feedback

Der Test gibt den Teilnehmern direktes Feedback darüber, wie ihr eigenes Gamingverhalten in Relation zu den anderen Usern der Befragung steht. Personenspezifische Daten werden von den Wissenschaftern nicht erhoben. Der Test soll vollständig anonym sein und Nutzern nach Beendigung Informationen darüber liefern, wo sie professionelle Hilfe einholen können. Zuletzt stellen die Experten klar, dass Gaming für viele eine freudebringende Aktivität ist, es aber sehr wohl eine kleine, aber wachsende Gruppe gibt, die Probleme mit Videospielen entwickeln.

Foto: Do I Play Too Much Videogames

Keine Info darüber, wie viele Menschen in Österreich süchtig sind

Wie viele Menschen in Österreich problematisches Gamingverhalten aufweisen, wurde bislang nicht erfasst. Das liegt laut Gabriele Fischer, Leiterin der Drogenambulanz, Suchtforschung und Suchttherapie der Med-Uni Wien, daran, dass man bei der Erfassung von Suchtkrankheiten eine große Stichprobe ziehen muss, die mit hohen Kosten verbunden ist. Geld, das die öffentliche Hand aufgrund der wohl geringen Anzahl an Betroffenen nicht aufbringen werde. (dk, 5.6.2019)