Brüssel – Othmar Karas, ÖVP-Spitzenkandidat bei der EU-Wahl, bleibt Delegationsleiter der türkisen Riege im EU-Parlament – allerdings nur vorerst: Denn nach einem Jahr, also 2020, wird diese Funktion die Listenzweite Karoline Edtstadler übernehmen.

Darauf haben sich die insgesamt sieben Mandatare, die von der ÖVP künftig nach Brüssel bzw. Straßburg entsendet werden, am Dienstagnachmittag geeinigt.

Mehr Vorzugsstimmen

Das Votum sei einstimmig gewesen, berichtete ein Sprecher der APA nach der konstituierenden Sitzung der ÖVP-Delegation in Brüssel. Karas hatte im Vorfeld der Entscheidung mehrmals bekundet, Delegationsleiter bleiben zu wollen. Edtstadler, enge Vertraute von ÖVP-Chef und Ex-Kanzler Sebastian Kurz, hatte allerdings bei der EU-Wahl mehr Vorzugsstimmen als Karas erhalten.

Geeinigt hat man sich nun auf einen Kompromiss: Edtstadler wurde heute zur ersten stellvertretenden Delegationsleiterin gewählt. Nach einem Jahr geht die Leitung dann automatisch von Karas an sie über, wie die künftigen ÖVP-Abgeordneten in Brüssel bzw. Straßburg entschieden. Karas, seit 2011 ÖVP-Delegationsleiter, werde aber danach weiterhin im EU-Parlament bleiben, hieß es.

Angelika Winzig, die gleichzeitig auch Klubobfrau-Stellvertreterin des ÖVP-Nationalratsklubs bleibt, wird zweite stellvertretende Delegationsleiterin. Lukas Mandl wurde zum Schatzmeister der Delegation gewählt. (APA , 4.6.2019)